Coburg - Er liebt jedweden Genuss, insbesondere Wein, Weib und Gesang, er neigt zu Selbstgefälligkeit und Prahlerei und erfreut sich seit Shakespeare großer Popularität: Sir John Falstaff. Der Regisseur Aron Stiehl kennt die Gründe: "Wir braven Bürger lieben Falstaff, weil er die Freiheit auslebt, die wir nicht haben." Beispielsweise macht er, in grober Verkennung seiner erotischen Ausstrahlung, simultan gleich zwei verheirateten Frauen den Hof - der Einfachheit halber mit kopierten Briefen. Was solchen Schwerenötern blüht, die notorisch die ehrbare Gesellschaft provozieren, ist ab Samstag im Landestheater zu erleben: "Die lustigen Weiber von Windsor" lassen den feisten Falstaff bös auflaufen in Otto Nicolaus komischer Oper.