Der Baum hat's hinter sich. Leblos liegt er im Hof herum, zu viel Beton, zu wenig Sonne, und dann noch dieser Dauernieselregen. Verendet im Hochsicherheitstrakt der Gefühle. Die beklemmend-surreale Käfig-Szenerie (Bühnenbild: Peer Palmowski), das kalte Licht, die bizarren Klanggemälde (Musik: Lutz Schlosser) – sie legen die bleierne Atmosphäre an für ein Endspiel der Emotionen: „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, Tennessee Williams scharfe Soziostudie, Pulitzerpreis-gekrönt als Stück, Oscar-prämiert als Film. Eine Familie im Endstadium gibt Williams in diesem Psychodrama zur Besichtigung frei, mit ungnädigem Realismus lichtet er das Gestrüpp aus Habgier und Heuchelei, Aggression und Depression, Hass und – schon komisch, wenn's wahr wäre – Liebe.