Sie nehme die Ehrung stellvertretend entgegen für "Millionen von Menschen, die wie ich auf der Suche nach einem neuen Leben in dieses Land gekommen sind", sagte Allende, die seit langem in den USA lebt und arbeitet, bei der Preisgala in der Nacht zum Donnerstag in New York.

In ihrer Rede sprach sie sich auch gegen den "wachsenden Nationalismus und Rassismus" in der Welt aus und pries Literatur als Mittel der Verständigung. "Die Werte und Prinzipien, die unsere Zivilisation am Leben halten, werden angegriffen. Wenn wir uns die Geschichte eines anderen Menschen anhören und wenn wir unsere eigene Geschichte erzählen, beginnen wir von Teilung und Hass zu heilen."

Die National Book Awards, die in diesem Jahr zum 69. Mal verliehen wurden, gelten neben den Pulitzer-Preisen als bedeutendste Buch-Ehrungen der USA. Die "Oscars der Buchwelt" gingen unter anderem schon an Autoren wie William Faulkner, John Updike, Thornton Wilder, Don DeLillo, Susan Sontag und Jonathan Franzen.

In diesem Jahr gewann die Autorin Sigrid Nunez in der Belletristik-Kategorie für ihren Roman «The Friend», Jeffrey Stewart in der Sachbuch-Kategorie für "The New Negro: The Life of Alain Locke", Justin Phillip Reed in der Poesie-Kategorie für "Indecency", Yoko Tawada und ihre Übersetzerin Margaret Mitsutani in der Kategorie für fremdsprachige Literatur mit "The Emissary" und Elizabeth Acevedo in der Jugendbuch-Kategorie mit "The Poet X".