Iphofen - Die sogenannten Netsuke hat der Würzburger Mediziner Philipp Franz von Siebold (1796-1866) Mitte des 19. Jahrhunderts während seiner zweiten Japan-Reise von 1859 bis 1863 in Japan gesammelt hat, wie das Museum mitteilte. Siebold gehörte zu den wenigen Europäern, denen zu dieser Zeit der Zutritt auf das japanische Festland erlaubt war. Siebold Aufzeichnungen und Veröffentlichungen verdankte Europa zu seiner Zeit einen Großteil des Wissens, das man über das mehr als 200 Jahre lang isolierte Reich hatte. Anlass für die Ausstellung ist der 150. Todestag Siebolds.

Der Mediziner sammelte mehr als 50 Netsuke, viele zeigen Gegenstände und Szenen aus dem Alltag, andere zeigen mythologische Figuren, vor allem Glücksgötter, oder auch Tiere und Früchte. Die Schnitzereien sind Leihgaben aus dem Münchner Museum Fünf Kontinente, dem früheren Staatlichen Museum für Völkerkunde. Außerdem zeigt die bis Anfang November zu sehende Sonderausstellung japanische Farbholzschnitte, die mit der besonderen Durckgrafik-Technik "ukiyo-e" entstanden sind. Dargestellt wurden mit dieser Technik beispielsweise Aufführungen des Kabuki und Bunraku, die großen und die kleinen Starts des Theaters und der Sumo-Arenen, aber auch Landschaften und Alltagsszenen.