Mit den Bildern im Kopf ist wie mit alten, bunten Fotos: Mit den Jahren verblassen die Farben, werden Konturen unscharf, verschwinden Gesichter und Landschaften. Die Zeit löscht sanft, aber ohne Rast. Selbst die größte Euphorie entrückt zur Unkenntlichkeit. Siggi Seuß weiß das. Und es ist, als habe er Angst davor, dass jene "Jahre voller Euphorie", die ihn nach dem Fall der Mauer als "Wessi", wie er sich gelegentlich bezeichnet, ans Meininger Theater fesselten, dahin gleiten und nicht mehr übrig bleibt als ein paar Fotos, Spielpläne, Zeitungsartikel und Theaterstatistiken.