Burgkunstadt - Trotz des "mörderischen Druckes in der Fingerspitze" schießt er nicht sofort. Trotz aller Wut auf seine verlorene menschliche Ehre, die ihm in der Haft genommen wurde, auf sein von der Natur gegebenes unansehnliches Äußeres und auf seine Armut, die ihn zur Wilderei zwang, um die Liebe seiner Johanne mit Geschenken zu sichern. Minutenlang wägt er ab, etwas Moral ist ihm geblieben, obwohl er sich als "Schlachtopfer der Gesetze" weiß. Aber die Rachegedanken obsiegen, er muss das Gesetz brechen: Dann erst, als Mörder am Widersacher, erfährt der Sonnenwirt den Zustand der Reue. Und die Einsicht in seine verbrecherische Tat macht ihn zum (über die Obrigkeit und den Staat) moralisch Erhabenen in Friedrich Schillers Erzählung "Der Verbrecher aus verlorener Ehre".