Altenburg - Im syrischen Bürgerkrieg hat die Oasenstadt Palmyra traurige Berühmtheit erlangt, als die Terrormiliz IS dort antike Monumente wie den Baal-Tempel zerstörte. Unter dem Titel "Palmyra - Zerstörte Erinnerung" lässt das Lindenau-Museum im thüringischen Altenburg diese antiken Stätten nun in einer Ausstellung aufleben. Ziel sei es, das kulturelle Erbe Syriens als Teil der kollektiven Erinnerung der Menschheit zu würdigen, informierte Direktor Roland Krischke. "Es stellt sich grundsätzlich die Frage nach der Bedeutung von Kultur für unsere Identität."

Die Schau wurde am Sonntag eröffnet und ist bis 2. Juli zu sehen. Im Mittelpunkt steht ein von Dieter Cöllen gefertigtes Korkmodell des Baal-Tempels. Darüber hinaus werden einige originale antike Grabmale aus der Antikensammlung der Universität Erlangen-Nürnberg gezeigt, sowie Radierungen, die nach einer Reise der Engländer Robert Wood und John Dawkins 1753 entstanden. Zu sehen sind außerdem Fotografien des Libanesen Joseph Eid, die er jeweils vor und nach der Zerstörung des Weltkulturerbes in Palmyra aufgenommen hat.