Coburg - Da haben sich zwei gefunden, könnte man sagen. Sie passen perfekt zusammen, ein Traumpaar. Keiner vorlaut, beide sehr empfindsam und äußerst aufgeschlossen für die Anregungen des Partners. Keiner tonangebend, dominierend. Immer leise Intimität, Wohlklang und leuchtende Transparenz. Violine und Klavier sind wunderbare Partner in Felix Mendelssohn Bartholdys Sonate f-Moll. Es ist das Werk eines jugendlichen Genies und entbehrt nicht der großen Vorbilder Mozart und Beethoven, die beide in der Sonate ein Wörtchen mitreden. Rolf-Dieter Arens pustet Wattebäuschchen aus dem Flügel und die Violine von Rainer Johannes Kimstedt hält sie in der Schwebe, taumelnd, flirrend, leuchtend wiegen sie in der Luft und wollen endlos schwerelos weiterfliegen, von Satz zu Satz. Die Sonate ist weicher Wohlklang, leuchtende Struktur, makellose Sonatensatzform. Die Kommunikation der beiden Interpreten ist vollendet, schlanke Einsätze der Violine gehen über in schmelzende Vibratokantilenen. Der Flügel atmet große Linien im fließenden Parlando, feingewebte Teppiche, auf denen Klangperlen tanzen.