Berlin/Rehau - Auf der Fassade der Alice Salomon-Hochschule Berlin ist seit 2011 das Gedicht "avenidas" von Eugen Gomringer aus Rehau zu lesen. Schon 2016 hatte die Studierendenvertretung beklagt, Gomringers 1953 entstandenes Gedicht sei sexistisch und es auch in einem offenen Brief kritisiert. Im Gedicht würde der Rehauer Frauen als schöne Musen beschreiben, die nur den männlichen Künstler inspirierten ( wir berichteten). Außerdem erinnere es daran, dass Frauen sich in der Öffentlichkeit ständig Bewertung und Belästigung ausgesetzt sähen. Jetzt hat sich die Hochschulleitung mit einer ausführlichen Stellungnahme zu Wort gemeldet.

Prorektorin Bettina Völter erklärte am Donnerstag in einer Mitteilung: „Kein Gremium und keine Stimme aus der ASH Berlin zweifelt Gomringers poetisches Werk an oder möchte es gar zensieren." Seine Arbeiten würden „als literarische Glanzstücke und Pionierleistungen geschätzt“. Damit wies Völter den Vorwurf der Zensur zurück, den unter anderem die Schriftstellervereinigung Deutsches PEN-Zentrum erhoben hatte.
Es sei jedoch „erschütternd“, wie viele "verbale Angriffe und Beschämungsversuche“in Leserbriefen und persönlichen E-Mails den Rektor und die Studierenden erreicht hätten. Die Studenten hätten ihre Position „produktiv und auf demokratischem Wege eingebracht."
Demokratie lebe von der gemeinsamen Erarbeitung der besseren Argumente. Auf keinen Fall seien Maulkörbe für Studierende zielführend. Die Mitglieder der Hochschule hätten die Aufgabe „Sachverhalte zu benennen, die neu, ungewohnt, sperrig, befremdlich und umstritten sind“. Die Mitglieder der Hochschule hätten die Aufgabe „Sachverhalte zu benennen, die neu, ungewohnt, sperrig, befremdlich und umstritten sind“. Die Mitglieder der Hochschule hätten die Aufgabe „Sachverhalte zu benennen, die neu, ungewohnt, sperrig, befremdlich und umstritten sind“.

Generell sei Poesie an Hausfassaden nicht für die Ewigkeit gedacht. „Spätestens eine ohnehin anstehende Renovierung der Wand würde zum Beispiel die Frage aufwerfen, warum eigentlich nicht auch das Gedicht einer Preisträgerin einmal diesen prominenten Platz bekommen sollte.“

Die Hochschule plant, den Text zu entfernen, und hat einen Aufruf zur Neugestaltung der Fassade veröffentlicht. Eugen Gomringer lehnt die Übermalung seines angeblich sexistischen Gedichts weiterhin ab.