Meiningen -Liebe. Leidenschaft. Entsagung. Schuld. Edelmut. Hass und Selbsthass. - Es ist für uns reizüberflutete Menschen nicht ganz einfach, in die Welt der zeitlosen Themen der griechischen Mythologie einzutauchen. Zumindest, wenn sie auf der Bühne präsentiert werden. Etwa in jene Welt einzutreten, die der französische Dramatiker Jean Racine - nach einem Trauerspiel von Euripides - 1677 mit "Phädra" schuf, in die reimlosen Jamben des deutschen klassischen Dramas übersetzt von Friedrich Schiller. Im Meininger Theater wurde mit diesem Stück die neue Spielzeit eröffnet. Ohne Blitz. Ohne Donner. Man könnte sagen: In schmerzlich reiner Klarheit von Worten und Gedanken.