Rom - Im Zentrum der ersten gemeinsamen Ausstellung des Vatikans und des Jüdischen Museums in Rom steht die Menora, der siebenarmige jüdische Leuchter und das Symbol für das Judentum. Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum waren jahrhundertelang schwierig, bevor es in den letzten Jahrzehnten eine Annäherung gab.

Die Schau öffnet am 15. Mai und ist sowohl in dem kleinen Jüdischen Museum als auch in einem Teil der Vatikanischen Museen zu sehen. Zusammengetragen wurden rund 130 Ausstellungsstücke unter anderem aus dem Louvre in Paris, der National Gallery in London und dem Kupferstichkabinett in Berlin. Die Ausstellung stehe unter dem Motto der Einheit, des gegenseitlichen Verständnisses und des interreligiösen Dialogs, teilte das Jüdische Museum mit.

Im Namen der katholischen Kirche wurden Juden viele Jahrhunderte verfolgt und getötet. Der Vatikan und die Jüdische Gemeinde in Rom haben eine konfliktreiche Geschichte. Papst Paul IV. ließ 1555 in Rom ein Ghetto für die Juden errichten. Erst im April 1986 besuchte Johannes Paul II. als der erste Pontifex die Synagoge der italienischen Hauptstadt. Dem katholischen Kirchenstaat wird vorgeworfen, während des Nationalsozialismus die Augen vor den Gräueln verschlossen zu haben. Bei der Judendeportation aus Rom bot der Vatikan Verfolgten aber auch Unterschlupf an.