Finale der Bowhunterliga Bogenschützen holen Medaillen

Mit dem Finale in der Bowhunterliga schließen die Bogenschützen ihre Saison ab. Ein Quintett aus der Region bringt drei Medaillen mit nach Hause.

 
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Der Niederfüllbacher Wolfgang Quinger in Aktion. Foto: privat

Stetten/Coburg - Sie haben im Laufe des Jahres hunderte von Pfeilen fliegen lassen, um sich mit möglichst präzisen Treffern auf dreidimensionale Tier-Attrappen für das Finale der Bowhunterliga zu qualifizieren. Genauer gesagt waren es diesmal sogar zwei Jahre, denn das Abschlussturnier von 2020 hatte der ausrichtende Deutsche Feldbogenverband (DFBV) wegen der Corona-Pandemie absagen müssen. Nun jedoch konnten diese speziellen Hobbyjäger am Wochenende wieder ihre Besten ermitteln, bei optimalen Bedingungen mit 16 Grad Celsius, ohne Regen und Wind und auf einem anspruchsvollen Parcours im baden-württembergischen Haigerloch-Stetten.

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Aus der Region hatten sich dafür Bernd Freisleben (Dornig-Schützen Bad Staffelstein), Wolfgang Quinger (Dornig-Schützen Bad Staffelstein/Bowhunter Ahorn), Antonia Fritsch (Bowhunter Ahorn), Jürgen Matschl (SG Neuensorg) und René Kölbel aus Sonneberg qualifiziert. Drei von ihnen durften sich am Ende Medaillen umhängen lassen. Die Creidlitzerin Antonia Fritsch holte Silber mit dem Traditionellen Recurvebogen, ebenfalls Zweiter wurde der Dörfles-Esbacher Jürgen Matschl in der Klasse Bowhunter Recurve, während der Bad Staffelsteiner Bernd Freisleben mit dem Traditionellen Recurvebogen auf Rang drei landete.

Podest knapp verpasst

Knapp den Sprung aufs Podest verpasst haben der Niederfüllbacher Wolfgang Quinger (Langbogen; 5.) und René Kölbel (Primitivbogen; 6.). Der 61-jährige Quinger war mit seinem Abschneiden nicht zufrieden, hat er 2018 doch schon einmal in seiner Klasse die Liga gewonnen. „Einen Platz unter den Top-Drei hatte ich mir schon ausgerechnet, aber am ersten der beiden Tage habe ich miserabel geschossen“, zeigt er sich selbstkritisch. Als Bogenschütze, der schon lange Jahre in der nationalen Spitze mitmischt, hat er hohe Ansprüche an sich. Seine regionalen Kollegen hatten an ihrem Abschneiden wohl weniger auszusetzen. Zumal es, im Gegensatz zu Quinger und Matschl, für Freisleben, Fritsch und Kölbel die erste Saison in der deutschen Bowhunterliga war.

Jene ist eine bundesweite Turnierserie, die nun im Zeitraum November 2020 bis August 2021 ausgetragen wurde. Jeder Teilnehmer muss an mindestens drei Qualifikationsturnieren teilnehmen. Ein Qualifikationsturnier besteht aus je einer Standardeinheit mit 14 dreidimensionalen Zielen der Doppelhunter-Runde, die zwei Mal durchlaufen werden muss.

Von Ratte bis Grizzly

Die Größe der Attrappen von Tieren nicht geschützter Arten variieren, das reicht vom Kauz und der Ratte, auf die aus vergleichsweise kürzerer Distanz geschossen wird, bis hin zum Hirsch oder dem Grizzly, die in mehr als 50 Metern Entfernung „lauern“. Für die Qualifikation zum Ligafinale sind die beiden besten Turnierergebnisse für die Rangfolge maßgebend. Nur die ersten acht der bundesweiten Rangliste sind dort startberechtigt.

Der abschließende Wettkampf wird an zwei Tagen ausgetragen. Am ersten werden in zwei Finalrunden auf jeweils einer Standardeinheit die Paarungen für das Ausscheidungsschießen ermittelt. Am zweiten Tag treten die Schützen auf den Plätzen eins bis vier gegeneinander an. Es schießt der Erstplatzierte gegen den Viertplatzierten und der Zweitplatzierte gegen den Drittplatzierten. Dabei wird die Paarung für das Medaillenfinale ermittelt, in dem dann auf vier Ziele aller Zielkategorien jeweils zwei Pfeile geschossen werden muss.

„Im Pandemie-Modus“

Nachdem die meisten Bogenschützen nun die letzten Turnierpfeile für dieses Jahr verschossen haben, geht auch für sie ein weiterer von Corona-Auflagen geprägter Abschnitt zu Ende. „Wir schießen schon seit längerem im Pandemie-Modus, das war auch schon in den Qualifikationsturnieren so, deren Wertung nach dem abgesagten Ligafinale im vergangenen Jahr für 2020 und 2021 zusammengefasst wurde“, berichtet Wolfgang Quinger. Bei den Wettkämpfen sei die 3-G-Regel Voraussetzung gewesen. Für den einen oder anderen habe sich dadurch sogar eine zusätzliche Chance als Nachrücker ergeben, sagt der Niederfüllbacher. „Die strengen Vorgaben haben viele abgeschreckt und die schwarzen Schafe, die sich nicht impfen ließen, waren vom Wettkampf ausgeschlossen.“

Anlauf auf EM und WM

Nichtsdestotrotz habe sich die nationale Crème de la Crème unter den 140 bis 150 Startern beim Ligafinale befunden. Schon mit Blick und Anlauf auf die nächsten Highlights, die Europameisterschaft im Juni 2022 in Frankreich und danach die Weltmeisterschaft in Finnland.