Eis mit Tamarinde oder Okraschoten
Wichtig ist Guzha vor allem das Zusammenspiel einheimischer afrikanischer Zutaten, die man normalerweise nicht mit Eis in Verbindung bringen würde - ob gerösteter Kürbis, Tamarinde oder Okraschoten. Gemischt werden die ungewöhnlichen Aromen mit südafrikanischen Orangen, Granadilla, Trauben und Rotbusch-Tee, Vanille aus Madagaskar oder Kokosnuss aus Uganda.
Von seiner Oma lernte Guzha auch über die heilenden Eigenschaften von Kräutern und Pflanzen. Der Behaarte Zweizahn zum Beispiel, eigentlich ein Unkraut, habe viel Vitamin C, erzählt Guzha. In Kombination mit Kokosnuss und Karamell kann man das Kraut bei "Tapi Tapi" schlecken. Eine weitere beliebte Zutat ist Imphepho (afrikanischer Salbei), eine Heilpflanze, die in vielen spirituellen Ritualen verwendet wird. Essbare Tonerde, reich an Mineralien, wird von schwangeren Frauen in vielen afrikanischen Ländern verzehrt. Das heißt: das Eis soll nicht nur gut schmecken, sondern auch gut tun.
Die Reaktionen seiner Kunden seien sehr unterschiedlich, erzählt Guzha lachend. "Wir haben schon alles erlebt, von begeistert zu verblüfft und fasziniert bis hin zu angewidert oder schockiert." Ein klein wenig wolle er halt auch provozieren, gibt er zu.
Abongile Ntsane, eine Töpferin aus der Nachbarschaft, zählt zu Guzhas Stammkunden. "Ich finde es fantastisch, dass jemand endlich mal was richtig Afrikanisches mit Eis macht", sagt sie. Am besten schmecke ihr alles mit Ingwer. Auch Kholi Potwana, die an der nahegelegenen Uni arbeitet und zum ersten Mal ein Eis von "Tapi Tapi" isst, ist begeistert. Sie hat zunächst eine nicht allzu abwegige Variante ausgewählt – Hibiskus, Anis, Nelke – aber das nächste Mal will sie eine Kugel mit getrocknetem Fisch probieren. "Das ist so einzigartig. Ich werde allen meinen Freunden davon erzählen."