Dort erfahren sie von den beiden Geschäftsführern Ralf und Sohn Christian Luther von den Schwierigkeiten, mit denen ein mittelständischer Handwerksbetrieb zu kämpfen hat. Dabei stehen die Faktoren Energiekosten, Fachkräftemangel, fehlende Auszubildende sowie das geänderte Käuferverhalten im Mittelpunkt. Familie Luther ist dabei stets auf der Suche nach neuen Geschäftsideen, um neue Kundenströme zu erschließen. So wurde jüngst ein Online-Shop eröffnet. Zudem will der Betrieb mit den zwei Gütesiegeln „Sauwohl“ und „Weidewohl“ dem Verbraucher noch mehr verdeutlichen, dass die Fleischerei Luther auf Qualität setzt. „Tierwohl bedeutet Qualität und letztlich Fleischgenuss“, unterstreicht Christian Luther diese These. Flexibilität ist ein weiteres Plus, das diesen mittelständischen Betrieb mit rund 50 Mitarbeitern auszeichnet. „Wenn ein Markt um 20 Uhr anruft, dann hat er morgens um 7 Uhr die gewünschten 100 Bratwürste“, sagt Ralf Luther. Kürzlich wurde mit der Produktionsstätte am Moos eine Betriebserweiterung vorgenommen. Hier werde zerlegt, gefüllt und verpackt, was aus drei Schlachthöfen der Region angeliefert werde: Vier Schweine und ein Rind pro Woche. Das braucht natürlich auch Energie, beispielsweise für die Kühlung, den Kutter oder die Füllmaschine. „Wir haben mit den Stadtwerken Neustadt aber einen langjährigen Partner, der uns faire Konditionen präsentiert“, lobt Ralf Luther den hiesigen Anbieter. Allerdings habe der eigene Betrieb auch eine Fotovoltaikanlage, der im Frühjahr eine weitere folgen werde „so können wir bis zu 95 Prozent unseres Stromverbrauchs selbst decken“, sagt Ralf Luther. Dass es an Fachkräften, insbesondere an Fleischereifachverkäuferinnen mangelt, sieht Christian Luther im Berufsbild behaftet: „Dabei ist unsere Branche modern, zukunftsorientiert und systemrelevant aufgestellt“. Die notwendigen Qualifikationen würden oft unterschätzt. „Hier ist es wichtig, dass das Elternhaus dahintersteht“, spricht Ralf Luther aus dem Erfahrungsschatz eines Innungsobermeisters. Laut Christian Luther gibt es im Freistaat derzeit 3275 handwerkliche Metzgereien. Deutschlandweit sind es 11671 Fleischer-Fachgeschäfte.