Ireen Sheer verkündet ihren Abschied von der Bühne – allerdings, ihre Fans dürfte das freuen, erst in einem Jahr. Sie will alle Konzerte, die wegen Corona verschoben wurden, nachholen. Die „No Angels“ versichern, sich gegenseitig zum Fest „viel Liebe“ zu schenken, Matthias Reim und Christin Stark singen im einem brennenden Herzen „Letzte Weihnacht“ auf Deutsch – und ganz am Schluss kommt dann wirklich der Höhepunkt, auf den vor allem die jüngeren Fans der Show gewartet haben: Andreas Gabalier, selbst ernannter „Weihnachts-Rock’n’Roller“, singt zwei Titel seines neuen Weihnachtsalbums.
Dann ist Finale, und dann ist diese Show vorbei, die unter enormen Zeitdruck und ständig veränderten Pandemie-Regeln in Suhl produziert worden war. Das merkt man ihr an, ganz perfekt klappt vor allem die Technik nicht: Da wirft das Licht unschöne Schatten, da schaut der ein oder andere in die falsche Kamera – aber: Das „Adventsfest“ liefert am Vorabend des 1. Advent mal etwas anderes als immer nur Corona-Schlagzeilen im TV. Da ist wirklich eine Spur der Weihnachtszeit – so dezent gelegt, wie die Gefühlslage vieler wohl gerade ist. So trifft diese Show ohne Publikum genau den Nerv. Und Produzent Michael Jürgens behält Recht: Bilder aus einem vollen Saal mit ausgelassen feiernden Menschen wären irgendwie merkwürdig gewesen. In Deutschland sehen am Samstagabend 5,99 Millionen Menschen zu – rund eine halbe Million weniger als 2020 zwar, aber der Marktanteil liegt mit 22,5 Prozent deutlich höher als in den letzten fünf Jahren. Dazu kommen noch die Zuschauer in Österreich und der Schweiz. Für Suhl bleibt abermals festzuhalten: Auch in der Pandemie lässt sich hier hochwertige TV-Unterhaltung produzieren. Dennoch hoffen hier wohl alle auf ein normales „Adventsfest“ – im kommenden Jahr.
Das „Adventsfest der 100 000 Lichter“ ist in der ARD-Mediathek abrufbar. Es läuft außerdem am 21. Dezember (20.15 Uhr) im MDR, am 22. Dezember (22.15 Uhr) im RBB und am 24. Dezember (09.50 Uhr) im BR