Forderung der Coburger Grünen Autos sollen raus aus der Stadt

Helena Lakemann und Rolf Hollering wurden zu neuen Vorstandssprechen der Coburger Grünen gewählt. Foto: privat

Der Leitantrag sieht autofreie Innenstadt, Tempo 30 im Stadtgebiet und die Umwidmung von Fahrspuren für den Radverkehr vor. Künftig steht dem Kreisverband ein Duo vor.

 
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Coburg - Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Coburg-Stadt hat am Mittwochabend auf seiner Jahreshauptversammlung gefordert, die Stadt bis 2030 klimaneutral zu machen. In dem einstimmig beschlossenen Leitantrag fordern die Coburger Grünen die Stadt mit konkreten Vorschlägen auf, die autofreie Innenstadt und Tempo 30 im Stadtgebiet umzusetzen, die Umwidmung von Fahrspuren größerer Einfallstraßen für den Radverkehr vorzunehmen, die grünen Oasen und Talgründe vor Verbauung und Flächenversiegelung zu schützen und den Ausbau der SÜC zu einem nachhaltigen Energielieferanten zu forcieren.

Es soll endlich etwas gegen den Abgasgestank auf der Frankenbrücke, am Schillerplatz und der Viktoriastraße getan und mit lokalen Coburger Maßnahmen ein Beitrag gegen stickige Sommerluft in der Innenstadt, Feinstaubbelastung und die Starkregenfälle geleistet werden, die in diesem Jahr viele Coburger Keller überschwemmt haben. Aus dem inzwischen mehr als zehn Jahre alten Coburger Klimaschutzkonzept sollen konkrete Vorschläge umgesetzt werden, Ressourcen der Stadtverwaltung müssten deutlicher in den Dienst von Klimaschutz und Lebensqualität gestellt werden. So könnte aus dem Straßenbauamt ein Mobilitätsamt werden und aus dem Grünflächenamt ein Begrünungsamt. Die Grünen wünschen sich, dass Stadtrat und Stadtrepräsentanten ein Planungsbüro beauftragen, das innerhalb eines Jahres Maßnahmen festlegt, budgetiert und terminiert.

Darüber hinaus haben die Grünen ein neues Sprecherduo gewählt, das nach fünf Jahren Kevin Klüglein als Sprecher ablöst. Er ist im November in den Stadtrat nachgerückt. Helena Lakemann, die für Fridays for Future bereits Erfahrung in der Politik gesammelt hat, wurde zur Vorstandssprecherin gewählt. Als Vorstandssprecher wurde Rolf Hollering gewählt, der vor seinem Umzug nach Coburg in der Frankfurter Lokalpolitik aktiv war. Beide bekräftigten, dass in der kommunalen Politik wichtige Akzente gesetzt werden könnten, um Abgasemissionen zu senken und ein sichereres Nebeneinander von mo-torisiertem Verkehr und Fahrradverkehr zu ermöglichen. Rolf Hollering betonte, dass Coburg mit einer Verkehrspolitik der 1980er-Jahre über kurz oder lang in puncto Lebensqualität abgehängt werde und nannte als Beispiel die diesjährige Diskussion über den vierspurigen Ausbau der innerstädtischen Bundesstraße, während in anderen Städten Tieferlegungen und Einhausungen von Bundesstraßen und Autobahnen umgesetzt seien oder bevorstünden.

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