Ferrari, McLaren mir dem Singapur-Zweiten Lando Norris, Mercedes mit dem Singapur-Dritten Lewis Hamilton und dem untröstlichen George Russell, der auf Rang drei liegend in der letzten Runde ausschied - so spannend war es lange nicht beim Kampf um einen Rennsieg. Wie der 29 Jahre alte Sainz den zweiten Sieg seiner Karriere und den ersten Ferrari-Sieg nach über 430 Tagen schaffte, nötigte aber allen auch großen Respekt ab.
"Er hat eine meisterhafte Leistung gezeigt", lobte Teamchef Frédéric Vasseur. "Wir haben es perfekt gemacht", betonte Sainz, der es sich sogar leisten konnte, dem direkten Verfolger ein bisschen zu helfen. Wenn auch nicht ohne Eigennutz. Denn dadurch, dass er seinen Ex-Teamkollegen Norris immer wieder aufschließen ließ, konnte der McLaren-Pilot sich besser gegen das heranrasende Mercedes-Duo wehren. Ein effizienter Freundschaftsdienst, den Norris auch mit einem "CarLando Podium"-Posting würdigte.
Nächstes Rennen in Suzuka
Aber was bedeutet das Ende der Red-Bull- und Verstappen-Serie nun? Die ersten Antworten wird es schnell geben. Der Formel-1-Tross reist von Singapur nach Suzuka weiter. Eine Strecke wie ein Gegenentwurf zum engen Marina Bay Street Circuit mit dessen vielen langsamen Kurven.
"Wir werden schnell sein in Suzuka", betonte Verstappen bereits. Vor einem Jahr gewann er in Japan mit fast einer halben Minute Vorsprung und krönte sich zum zweiten Mal zum Weltmeister. Möglich ist der erneute Triumph dort diesmal nicht, die nötigen 180 Punkte Vorsprung auf Pérez nach dem Rennen kann er bei maximal 26 Zählern, die zu holen sind, nicht einfahren.
Er führt mit 151 Punkten Polster im Klassement. Und doch ist das Ende der Serie in Singapur womöglich nichts anderes als eine Momentaufnahme unter besonderen Streckenbedingungen und Japan der Anfang einer neuen Serie von Red Bull und Verstappen auf dessen Weg zum Titel, der nun frühestens beim übernächsten Rennen in Katar möglich ist. "Wie lange der Farbwechsel an der Spitze der Formel 1 anhalten wird, ist fraglich. Vielleicht nur für dieses eine Rennen. Aber immerhin", schrieb die "Neue Zürcher Zeitung".