Die deutsche Hauptstadt spielt dabei eine wichtige Rolle. Dort hat die WHO im Herbst 2021 das „Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence eröffnet. In Berlin sollen künftig 120 Forscherinnen und Forscher Informationen aus aller Welt analysieren und anschließend bewerten, welche Ereignisse harmlos sind und welche bedrohlich. „Viren bewegen sich schnell, aber Daten bewegen sich schneller“, sagt Tedros Gebreyesus, der Generalsekretär der WHO. „Neue Technologien machen es möglich, Ausbrüche schneller als jemals zuvor vorherzusagen, sie zu entdecken und zu verhüten.“
Die Zahl gefährlicher Viren nimmt stark zu
Diese Aufgabe ist komplex. Die weltweite Ausbreitung eines Virus folgt keinen einfachen Kausalketten. Politische Entscheidungen können sie beeinflussen, genauso wie ein sich veränderndes Verhalten der Menschen. Zudem ist die Datenlage oft schwierig – in etlichen Ländern werden keine verlässlichen Zahlen zu Erkrankungen und Todesfällen erhoben. Anderswo verhindern autokratische Regierungen, dass unliebsame Daten öffentlich werden. All dies behindert die Arbeit der Datenanalysten. Doch in einem Punkt sind sie sich einig: die Zahl der potenziell gefährlichen Viren nimmt weltweit zu.