„Die Ergebnisse der Befragungen werden laufend auf der Projektwebsite zur Verfügung gestellt, sodass alle Interessierten sich selbst ein Bild machen können“, erklärt Fromm weiter. Darüber hinaus erhalten alle Kommunen und Verwaltungsgemeinschaften, in denen mindestens 100 Personen teilnehmen, eine kurze anonymisierte Auswertung für ihre Kommune.
Von der Politik wünscht sich Sabine Fromm, dass die Rahmenbedingungen für Zusammenhalt durch das Projekt gefördert werden. „Zum Beispiel, dass Pläne der Kommunen, die bisher an der Bürokratie gescheitert sind, umgesetzt werden können“, sagt sie.
Neben den Befragungen sind bei „Heimat – mehr als ein Gefühl“ auch vier Vertiefungsprojekte vorgesehen. „Das erste findet noch in diesem Jahr statt“, verkündet Fromm. Dabei handelt es sich um das Älterwerden in ländlichen Regionen und wie Unterstützung aus der Nachbarschaft dazu beitragen kann.
Das zweite Vertiefungsprojekt ist 2024 vorgesehen und befasst sich mit den jungen Leuten und was sie brauchen, um im ländlichen Raum zu bleiben. „Die Abwanderung der jungen Menschen vom Land weg in die Städte ist eine große Herausforderung für die ländlichen Orte“, sagt Sabine Fromm.
„Dann wollen wir uns auch noch die Rückkehr in ländliche Räume anschauen“, sagt Fromm und nennt damit das dritte Vertiefungsprojekt. Unter welchen Bedingungen gehen Leute zurück auf das Land? Wie läuft das ab? Was macht das mit dem Dorf? „Diese Fragen sind für die Kommunen sehr interessant, weil wir dadurch herausfinden, was sie attraktiv für Rückkehrer macht. Das hat nämlich nicht nur wirtschaftliche Aspekte“, sagt Fromm.
Die Bedeutung der lokalen Kultur ist das Thema des vierten und letzten Vertiefungsprojekts. „Wir beobachten vielerorts ein Wirtshaussterben, auch Vereine lösen sich auf. Dadurch fallen Treffpunkte weg“, sagt Fromm. Welche neuen Möglichkeiten es gibt, um zusammenzukommen oder wie alte Traditionen wiederbelebt werden können, ist der Kern dieses Projekts. Fromm: „Die Landjugenden, die es auch in Oberfranken gibt, machen als Beispiel viele Orte wieder lebendig.“
„Für die einzelnen Vertiefungsprojekte würden wir gerne mit verschiedenen Vereinen aus den Regierungsbezirken zusammenarbeiten“, erklärt Sabine Fromm. Darunter stellt sie sich vor, die Sichtweise junger und alter Vereinsmitglieder kennenzulernen. „Dabei geht es um ihre Sicht auf Kultur und Geselligkeit“, sagt sie. Aber auch die Entwicklung vor Ort, die Ideen, Wünsche und Probleme der Vereine interessiert sie. „Natürlich ist alles auf den Ort bezogen“, ergänzt Fromm. Generell lässt sich laut Fromm sagen, dass vom Briefmarkenverein bis zur Landjugend alle Meinungen für das Projekt relevant sind.