Doch der Start in Hälfte zwei war nicht gerade optimal. Schröder verfehlte das HC-Gehäuse und die Mittelfranken konnten vier Tore zwischen sich und die Hausherren legen, bei denen wieder Kulhanek zwischen den Pfosten stand. Die Coburger stabilisierten jetzt ihre Abwehr, hatten mehr Zugriff und bliesen zur Aufholjagd. Varvne, Billek per Gegenstoßtor und Zeman brachten den HSC auf 18:19 nach 36 Minuten heran.
HCE-Coach Michael Haaß nahm eine Auszeit und appellierte an seine Spieler, nicht zu überhastet abzuschließen. Coburg war jetzt im Spiel, Erlangen schien dagegen von der Rolle. Grozdanic erzielte den 19:19-Ausgleich. Schröder gelang der 20:19-Führungstreffer für die nun sichtlich selbstbewusster auftretenden Vestestädter. Varvne schloss einen langen Angriff zum 21:19 ab.
Erst Jeppsson konnte den 6:0-Lauf der Gastgeber und eine neunminütige Erlangener Torflaute beenden. Haaß brachte nun auch den früheren Coburger Kellner. Doch der HSC ließ nicht locker, hatte sich reingebissen ins Derby. Zudem lief Kulhanek im Tor zur Höchstform auf. Dennoch verpassten es der stark spielende Varvne und seine Kollegen, ein durchaus mögliches Tore-Polster aufzubauen.
So konnten die favorisierten Erlangen dran bleiben (23:22/47.). In dieser Phase ging es nun auch körperlich mehr zur Sache. Als Varvne an HC-Keeper Ziemer scheiterte, kam der HC durch Firnhaber zum 23:23. Ein einfacher Treffer von Billek brachte den HSC in Front. Grozdanic legte das 25:23 nach, Coburg lag achteinhalb Minuten vor Ende wieder mit zwei Toren vorn.
Die Crunchtime lief. Die Mittelfranken nutzten Fehler des HSC konsequent und zogen durch Jeppsson und Metzner zum 25:25 gleich. Die Spannung nahm zu. Von Gruchalla gelang das 25:26, als Coburg nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Zeman in Unterzahl agieren musste. „Wir schaffen das“, munterte Alois Mraz seinen Mannen in der folgenden Auszeit auf. Auf der Uhr standen noch 5:04 Minuten. Und der diesmal überragende Tobias Varvne glich zum 26:26 aus.
Nun zeigten beide Teams Nerven. Erst verwarf Metzner für den HCE und dann Schröder für den HSC. Erlangen war in Ballbesitz, zwei Minuten waren noch zu spielen. Als Metzner erneut übers das Tor zielte, vollstreckte Varvne zum 27:26. 22 Sekunden hatte Erlangen noch, um zumindest ein Unentschieden zu retten, als HC-Trainer Haaß die Auszeit nahm. Doch der letzte Angriff des Favoriten war nicht von Erfolg gekrönt, Jeppsson zielte zu hoch.
Nun brach der Jubel los: Der HSC 2000 Coburg hatte das Frankenderby gewonnen und feierte damit den ersten Heimsieg in dieser Saison überhaupt.
Statistik
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (4 Paraden), Konstantin Poltrum (2) – Felix Sproß (n.e.), Dominic Kelm, Drasko Nenadic, Florian Billek 5/1), Dino Mustafic (n.e.), Pontus Zetterman (1), Tobias Varvne (7), Paul Schikora (n.e.), Felix Dettenthaler (n.e.), Stepan Zeman (3), Milos Grozdanic (7/2), Andreas Schröder (1), Christoph Neuhold (3). – Trainer: Alois Mraz.
HC Erlangen: Martin Ziemer (3), Klemen Ferlin (3) – Johannes Sellin, Petter Øverby, Steffen Fäth, Benedikt Kellner, Sebastian Firnhaber (5), Sime Ivic (2), Nico Büdel (1), Christopher Bissel (3), Jan Schäffer, Antonio Metzner (7), Nikolai Link, Florian von Gruchalla (1), Simon Jeppsson (7), Hampus Olsson. – Trainer: Michael Haaß.
SR: Stefan Schneider (Metzingen) / Colin Hartmann (Reutlingen).
Zeitstrafen: 3 (Nenadic 2, Zeman) – 4 (Firnhaber, Bissel, Ivic, Link).
Siebenmeter: 3/4 – 1/1.
Spielfilm: 0:1, 0:2, 1:2, 2:2 (3.), 3:2, 3:3 (5.), 4:4 (7.), 4:5, 5:5, 5:6 (10.), 5:8, 6:8, 6:9, 7:9 (15.), 7:10, 9:10 (18.), 9:11, Auszeit HCE, 9:12 (21.), 10:13, 11:13, 11:14 (23.), Auszeit HSC, 12:14, 12:16 (25.), 13:16, 13:17, 14:17, 14:18 (28.), 15:18, Halbzeit, 15:19 (33.), 16:19 (34.), 17:19, 18:19 (36.), Auszeit HCE, 19:19 (38.), 20:19 (39.), 21:19 (41.) 21:20, 22:20, 22:21 (43.), 23:21 (45.), 23:22, 23:23 (50.), 24:23, 25:23 (52.), 25:24, 25:25 (53.), 25:26 (55.), Auszeit HSC, 26:26, 27:26 (60.), Auszeit HCE, (Ende).