Frankenwald-Gymnasium Kronach „RoboFreaks“ sichern sich den EM-Titel

Matthias Schneider

Die Robotik-Gruppe des Frankenwald-Gymnasiums sahnt bei einem wichtigen Wettbewerb in Paderborn ab. Noch Tage später sind die Protagonisten ob des Sieges sprachlos.

 
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Kronach ist Europameister! Die „Robotik“-Gruppe des Frankenwald-Gymnasiums von Studiendirektor Christian Pfadenhauer schaffte am vergangenen Wochenende die Sensation: In Paderborn gewannen die „RoboFreaks“ unter 24 Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Gesamtwertung im Europa-Finale des renommierten „First Lego League“-Wettbewerbs. Damit haben die jungen Tüftler und Zukunftsvisionäre des FWG den Höhepunkt einer Bewegung erreicht, die sie selbst initiiert haben und die in der Zwischenzeit auch Teile des Kronacher Landkreises erfasst hat.

Auch wenn Studiendirektor Christian Pfadenhauer dafür bekannt ist, für nahezu jede Situation die richtigen Worte parat zu haben, musste er am Samstagabend passen, als ihn die Schulleitung telefonisch zu dem im Internet übertragenen „Coup“ seiner „RoboFreaks“ gratulierte. „Wir sind Europameister, wir sind Europameister“, klang es nahezu ungläubig durch den Telefonhörer von Schulleiter Harald Weichert. Mehr bekam der Teamleiter der „RoboFreaks“ nach einem anstrengenden Zehn-Stunden-Wettkampf im Heinz Nixdorf Museumsforum nicht heraus.

„Es fühlt sich unwirklich an“

Etwas aufgeräumter präsentierten sich Pfadenhauer und die Mitglieder seiner „Robotik-AG“ nach der Rückkehr ans FWG am Montagmorgen im Direktorat. „Es fühlt sich immer noch unwirklich an“, gestand der 13-jährige Danis Becic, während Anna Pfadenhauer und Jonathan Hauck von der Atmosphäre des internationalen Wettbewerbs in Paderborn schwärmten. Immerhin war das Europa-Finale die erste Präsenzveranstaltung eines pandemiebedingt ansonsten digital absolvierten Wettbewerbs.

Und auch Nico Schreiber konnte seine Freude nicht verbergen: Das „Superhirn“ der Gruppe hatte nicht nur den wahrscheinlich größten Anteil am Erfolg, sondern auf dem Weg nach Paderborn sein Abiturergebnis mitgeteilt bekommen und auf dem Rückweg seinen 19. Geburtstag gefeiert. „So ein Wochenende werde ich so schnell nicht noch einmal erleben“, gab der Abiturient und glückliche Europameister lächelnd zu.

Erfolg im Januar

Bereits in den Tagen vor ihrer Abreise hatten die jungen Tüftler des FWG für Aufsehen gesorgt. Denn ihr nahezu märchenhafter Aufstieg begann bereits im September und hatte mit dem Gewinn des Regionalwettbewerbs der Technischen Universität in Ilmenau im Januar eigentlich seinen Höhepunkt erreicht. Mit ihrem vollautomatischen Roboter aus Lego-Teilen und vor allem mit ihrem innovativen Beitrag zum Thema „Cargo Connect“ und somit zum Transport der Zukunft hatten sich die „RoboFreaks“ für eine der drei deutschen Finalrunden in Frankfurt qualifiziert. Trotz technischer Probleme beim Schaulauf ihres Roboters holten die FWGler am 7. Mai wegen ihres gezeigten Teamgeistes und ihres Forschungsprojekts in der Gesamtwertung so weit auf, dass es sogar für die Qualifikation zur Europameisterschaft mit den besten Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reichte. „Eigentlich galt von da an der olympische Gedanke: Dabei sein ist alles“, gestand Christian Pfadenhauer und erinnerte sich an die teils hohen organisatorischen Hürden, die den Weg nach Paderborn alles andere als leicht machten. Hinzu kamen tagelange Vorbereitungen, um beispielsweise mit viel Programmierkunst aus dem eigenen Roboter die maximale Punktzahl von 680 herauszukitzeln.

„Absolut zukunftsweisend“

So viel Enthusiasmus und Kreativität sprachen sich schnell außerhalb der Mauern des FWG herum. Der Bund der Selbstständigen Kronach (BDS) machte sich vor der Abreise nach Paderborn vor Ort ein Bild von der Leistung und vor allem der Vision der „RoboFreaks“. „Euer auf Flexibilität und vor allem Nachhaltigkeit setzendes Konzept des mit dem Straßenverkehr vernetzten Güterverkehrs auf der Schiene ist nicht nur hervorragend durchdacht, sondern hoch innovativ und für unsere von der Logistik stark abhängige Region absolut zukunftsweisend“, lobte Vorsitzender Christian Mitte. Er hatte für die Reise nach Paderborn auch einen Scheck in Höhe von 500 Euro dabei. Lob und Anerkennung für den eingeschlagenen Weg ihres Forschungsprojekts erhielten die „RoboFreaks“ einen Tag vor ihrer Abreise auch noch von Nikolaus Wiegand, Geschäftsführer bei Wiegand-Glas.

Die Freaks

Die erfolgreichen „RoboFreaks“ und somit Europameister der „First Lego League sind Danis Becic, Lovis Ehrsam, Jana Pfadenhauer, Anton Wicklein, Anna Pfadenhauer, Till Beranek, Jonathan Hauck, Fabian Fischer-Kilian, Nico Schreiber, Maximilian Wich und Milio Ramming

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