Frankenwald mobil Auf der ganzen Linie erfolgversprechend

Frankenwald-mobil-Fans: Hans Schneider, Themenmanager Radfahren (links), und Markus Franz, Geschäftsführer des Frankenwald Tourismus Service Centers in Kronach, Foto: /Frankenwald Tourismus

Fahrradbusse erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Nun erwartet Ausflügler ein erweitertes Angebot. Es verbindet die drei Regionen mit dem großen „F“.

 
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Kronach - 3Fmobil: So heißt das neue Angebot, das Radeln und Busfahren im Frankenwald, Fichtelgebirge und neu nun auch mit der Fränkischen Schweiz verbindet. Besonders ist laut Frankenwald Tourismus Service Center, dass die Linien ineinander verwoben sind. Damit sind Fahrten von Selb bis nach Kronach, Schleiz oder Pegnitz möglich, das heißt vom Fichtelgebirge bis ins Schiefergebirge oder eben in das Herz der Fränkischen Schweiz. Das gleiche natürlich auch umgekehrt.

Nach einer von der Pandemie geprägten Saison 2020 folgt nun eine Saison 2021, die ebenso von der Pandemie beeinflusst sein kann. Spätestens zum 22. Mai, am Pfingstsamstag, sollen aber auch die neuen Linien in der Fränkischen Schweiz ihren Betrieb aufnehmen. Busse könnten dann wieder an Samstagen, Sonn- und Feiertagen – ab dieser Saison bis zum 1. November – rollen.

Wie wichtig das Angebot für Einheimische und Touristen ist, zeigte sich in der letzten Saison. Das „Urlauben daheim“, das Urlauben in Deutschland war der Trend, auch das Erkunden der Nachbarschaft. Das zeigte sich auch auf den Fahrradbussen, die von Radlern, Wanderern, Ausflüglern sehr gut angenommen wurden. Ein neues Saison-Rekordergebnis verhinderte nur die durch den verschobenen Beginn verminderte Anzahl an Fahrtagen. Damit koppelte sich dieses Angebot von der Tendenz der pandemiebedingten rückläufigen Nutzung von ÖPNV-Angeboten eindeutig ab.

Dazu gehörte und gehört aber auch Risikominimierung. Das Tragen einer FFP-2-Maske ist in den Bussen Pflicht. Dann steht dem Entdeckervergnügen aber nichts mehr im Wege.

560 Kilometer

Auf über 560 Kilometer ist das Liniennetz angewachsen. Im Frankenwald werden zwei markante Verbesserungen umgesetzt. Die „Thüringer-Meer-Linie“ bedient nun ab Schleiz über Burgk, Saalburg, Bad Lobenstein mit drei Fahrtenpaaren nach und von Bad Steben. Wer aus Kulmbach (Hochfrankenwaldlinie), aus Kronach (Tälerlinie), aus Weißenstadt (Fichtelgebirgslinie) zur Ausflugsschifffahrt nach Saalburg möchte hat nun Anschluss, hat variable Rückkehrmöglichkeiten. Nebeneffekt ist, dass das nördliche Höllental jetzt noch besser erschlossen ist – jeweils mit fünf Fahrtenpaaren in beide Richtungen. Die frei werdenden Kilometer auf der „Fichtelgebirgslinie“ werden dafür verwandt, nun auch Leupoldsgrün morgens in Richtung Bad Steben, mit Anschluss nach/von Schleiz sowie Kronach und abends aus Richtung Bad Steben in das Netz einzubinden.

Die „Fichtelgebirgslinie“ ist die Spange vom Frankenwald ins Fichtelgebirge. Somit profitiert ebenso dieser Naturpark von den neuen Anschlüssen im Frankenwald. Auch in eine andere Richtung erhält das Fichtelgebirge neue Anschlussverbindungen – und zwar dockt an die Main-Eger-Linie in Kulmbach die Schlösserlinie, welche in die Fränkische Schweiz hineinführt, an.

Die Main-Eger-Linie selbst bedient nicht mehr bis an den Halt Fichtelsee. Letzte Saison hatte der Bus wegen falsch parkenden Autos Schwierigkeiten zu wenden. Weiterhin hat die Linie jedoch den „Rad-Dachfirst“ im Fichtelgebirge im Programm. Nun wendet diese am Parkplatz Seehaus an der B303 – etwa einen Kilometer vom Fichtelsee entfernt. Damit sind die Einstiege in den Brückenradweg, den Main-Radweg und den Fichtelnaab-Radweg immer noch bequem zu erreichen. Zudem sind das Wanderziel Seehaus und der beliebte Höhenweg nahe. Die Porzellanlinie hält neben dem Fichtelsee künftig ebenso am Parkplatz Seehaus um das Umsteigen zwischen den Linien weiterhin zu ermöglichen.

Die größte Neuerung ist der neue Netzteil in der Fränkischen Schweiz – das dritte „F“ in 3Fmobil – nach Frankenwald- und Fichtelgebirgemobil. Geplanter Start ist der 22. Mai.

Neues Netzteil

Die Bier- und Burgenlinie nimmt in Kulmbach die Bedienung auf, führt über Kasendorf und Thurnau, den Albanstieg hoch bis zum traumhaften Felsengarten Sanspareil und über Wonsees weiter nach Hollfeld. Hier wendet sich die Linie nach Westen – um an die, wie an einer Perlschnur, aufgereihten Brauereigaststätten vorbeizuführen. Nach Breitenlesau rollt der Bus ins Aufseßtal hinab um gleich wieder über eine Serpentine hochzuklettern, um dann bei Streitberg mit seinen Burgruinen und Aussichten an den Ortsrändern die steile Straße vorsichtig tief hinab ins Wiesenttal nach Ebermannstadt zu kutschieren.

Dort besteht Anschluss von und zum Zug nach Forchheim und Nürnberg. Der Bahnhof ist auch Startpunkt der Museumsbahn nach Behringersmühle.

Die Schlösserlinie beginnt morgens in Bayreuth, bedient als Express-Bus nach Pegnitz um dort am Bahnhof den Regional-Express aus Nürnberg abzuwarten. Anschließend wird in die Fränkische Schweiz eingetaucht mit dem ersten bekannten Zielen Teufelshöhle, Schöngrundsee, Erlebnisfelsen Pottenstein. Hoch nach Gößweinstein, mit seiner Basilika, führt der Weg bevor die Straße hinab ins Wiesenttal nach Behringersmühle mit dem Endpunkt der Museumsbahn aus Ebermannstadt, genommen wird. Radler dürfen diese steile Straße nicht fahren, der Bus schon. Weiter führt die Linie nach Doos, dem Startpunkt vieler Paddeltouren auf der Wiesent und Endpunkt eines neuen Radweges, an Burg Rabeneck vorbei nach Wischenfeld, Plankenfels und Hollfeld. Ab Hollfeld wird über Sanspareil und Thurnau nach Kulmbach gefahren.

Große Teile der beiden Linien befinden sich bereits im Bereich der VGN. Daher gilt dort auch der VGN-Tarif. Führt der Fahrtwunsch aus dem VGN-Bereich hinaus, darf auch im VGN-Gebiet die Netztageskarte „Bus“ gelöst werden. Erwachsene zahlen acht Euro, Kinder vier, Familien 16 Euro. Sie gilt im ganzen 3Fmobil-Netz. Im Gegenzug dazu werden auch die VGN-Tageskarten Plus im 3Fmobil-Netz anerkannt. Damit ist keiner benachteiligt. Im Zuge einer Harmonisierung der Fahrpreise wurde auch diese Saison der Preis der Tageskarten erhöht. Sie sind für die Größe des Netzes immer noch sehr niedrig. Zudem gilt auch weiterhin die kostenlose Fahrradmitnahme auf den Bussen – bei allen Fahrscheinen.

Der Preis der übertragbaren Saisonkarte wurde auf 60 Euro erhöht, weil die Saison bis zum 1. November ausgedehnt wird. Eine Saisonkarte erlaubt auch die Mitnahme von zwei Kindern bis 14 Jahre.

Infos

Alle wichtigen Infos zu den Fahrradbussen einschließlich der Fahrpläne finden sich auf der Homepage 3Fmobil.de. Falls die Termine verschoben werden müssen, wird dies dort zeitnah mitgeteilt. Neu ist hier ein Online-Reservierungssystem.

Zusätzlich haben die beteiligten Landkreise Bayreuth, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach und Wunsiedel im Fichtelgebirge eine Broschüre mit Wander-, Radtour und Ausflugstipps herausgegeben. Weitere Informationen unter: http://frankenwald-mobil.de/

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