Frankenwaldklinik Kronach Helios erweitert die Kardiologie

Für 3,6 Millionen Euro entsteht ein zweitesKatheterlabor. Neue Technik sowie ein Umbau sollen die Effizienz steigern. Das hilft vor allem Infarkt-Patienten.

 
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Kronach - Wenn dieser Tage ein langjähriger Patient die Frankenwaldklinik betritt, kann es sein, dass er für einen Moment stutzig wird. „War hier nicht neulich noch ein Gang?“, könnte er sich auf dem gewohnten Weg in Richtung Elektivaufnahme fragen – und er hätte natürlich Recht. Wo heute schon nach wenigen Metern eine sanft gebogene Wand verläuft, ging es noch 2020 geradeaus weiter zu den chirurgischen Sekretariaten. Des Rätsels Lösung: Hinter der Wand entstehen laut Stefan Studtrucker, Pressesprecher der Frankenwaldklinik, zwei neue Herzkatheterlabore.

Aktuell befindet sich das Herzkatheterlabor der Klinik noch im ersten Stock in direkter Nachbarschaft der Tagesklinik. Bald zieht es um in neue Räumlichkeiten im Erdgeschoss, bislang genutzt von der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie von der kardiologischen Praxis Dr. Brühl und Dr. Singh. Statt eines Labors wird die Frankenwaldklinik dort dann gleich zwei Anlagen besitzen, technisch auf dem Stand der Zeit und gesteuert aus einem gemeinsamen Kontrollraum. Um die Labore herum werden moderne Funktionsräume eingerichtet, so etwa für Echokardiographie und Lungenfunktionstests. Insgesamt rund 3,6 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme für den Umzug und die Erweiterung des kardiologischen Funktionsbereichs.

Kurze Wege

Mit dem Umbau stellt sich die Kardiologie in der Frankenwaldklinik für die künftigen Bedürfnisse des Landkreises auf. „Wir rechnen damit, dass unser durchschnittlicher Patient künftig älter sein wird und häufiger mit Herzbeschwerden zu tun haben wird,“ erläutert Klinikgeschäftsführer Philipp Löwenstein. „Mit dem zweiten Herzkatheterlabor erweitern wir unser Angebot im Bereich der rhythmologischen Erkrankungen des Herzens und erhöhen die Flexibilität des Fachbereichs. Dies wird allen Patienten zugutekommen“, ist sich Löwenstein sicher. Dazu trage auch die Lage der neuen Räumlichkeiten bei: Bald schon könnten Notfälle auf direktem Weg aus der Notaufnahme in den kardiologischen Funktionsbereich gebracht und auf ihre Untersuchung vorbereitet werden, noch während beispielsweise ein laufender Eingriff im anderen Labor abgeschlossen werde: „Gerade Herzinfarktpatienten, bei denen jede Minute zählt, profitieren von einer schnellen und gut vorbereiteten Behandlung.“

Minimalinvasive Behandlung

In einem Herzkatheterlabor wird das Herz minimalinvasiv, also ohne offene Operation, mit Hilfe eines Katheters und bildgebender Verfahren detailliert untersucht und gegebenenfalls noch im selben Arbeitsgang therapiert. Eine Herzkatheteruntersuchung ist ein schonendes Verfahren und auch für ältere Patienten gut geeignet. Moderne Anlagen wie jene, die nun in der Frankenwaldklinik montiert werden, liefern nicht nur scharfe Bilder für zielgenaue Eingriffe, sondern arbeiten auch mit einer deutlich reduzierten Strahlenmenge. Davon profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.

Der erste Bauabschnitt wird im Frühjahr 2022 bezugsfertig sein, bis zum Frühsommer dann der gesamte Bereich. Auf die laufenden Behandlungen werde es keine Auswirkungen geben, erklärt Vamed-Projektleiter Sebastian Keim: „Das neue Labor wird bezugsfertig sein, bevor wir mit dem Abbau unserer bisherigen Anlage beginnen. Das Team beendet seine Untersuchungen am Abend im bisherigen Raum und startet am folgenden Vormittag direkt im neuen.“ Die Verfügbarkeit von Herzkatheteruntersuchungen im Hause sei durchgehend gewährleistet. red

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