Frankenwaldklinik Kronach Verhandlungspartner gehen aufeinander zu

Kronach
Ein Streik an der Frankenwaldklinik scheint abgewendet zu sein. Foto: Anja Barthen

Im Ringen um einen Tarifabschluss an der Helios Frankenwaldklinik zeichnet sich eine Lösung ab. Die Beschäftigten stimmen über den Vorschlag des Arbeitgebers ab. Er liegt um 0,7 Prozent höher als im April.

 
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Kronach - Im Tarifkonflikt an der Helios Frankenwaldklinik haben jetzt die Beschäftigten das letzte Wort. In einer Befragung der Beschäftigten soll über die Annahme des bisherigen Verhandlungsstandes abgestimmt werden. Stimmt die Belegschaft dafür, so ist der Tarifkonflikt beendet und die Redaktionsverhandlungen können beginnen. Andernfalls droht der Frankenwaldklinik ein Streik. Die Befragung startet in dieser Woche und läuft - bedingt durch die Pfingstferien - bis zum 7. Juni.

Vor der letzten Verhandlungsrunde haben über 60 teilnehmende Beschäftigte deutlich gemacht, dass sie mehr wert sind. Insbesondere die Weigerung der Arbeitgeberseite, eine betriebliche Coronaprämie zu zahlen, stößt den Bediensteten sauer auf. „Wertschätzung sieht definitiv anders aus“, so Marietta Eder von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Gerade jetzt in der Pandemie hätten die Beschäftigten in der Klinik nicht nur Applaus, sondern auch eine deutliche Lohnerhöhung verdient. Die Beschäftigten seien bei jeder Welle der Pandemie mehr als ohnehin schon zum Dienst eingesprungen, haben neue und andere Tätigkeiten übernommen und sich durch ihre Arbeit Covid-19 ausgesetzt.

Im vergangenen Jahr hat die Helios-Frankenwaldklinik Kronach über drei Millionen Euro Gewinn gemacht. Davon fordern die Beschäftigten ihren Anteil. Die Tarifbewegung wird gestärkt durch die Solidarität aus der Bevölkerung. Mit diesem Rückenwind sind die Gewerkschafter in die letzte Verhandlungsrunde gestartet.

Nach einem verbesserten Angebot sollen die Löhne und Gehälter rückwirkend zum 1. Oktober 2020 um 1,8 Prozent steigen. Darauf soll eine Erhöhung um 2,4 Prozent zum 1. September 2021 und eine weitere von 1,8 Prozent zum 1. April 2022 folgen, bei einer Laufzeit bis 30. September 2022. Damit hat sich die Arbeitgeberseite im Vergleich zur Verhandlung im April um 0,7 Prozent bewegt.

Der medizinisch-technische Dienst soll so eingruppiert werden wie die Pflege. Auch bei der Zulage für Praxisanleiter und bei der Vergütung der Auszubildenden bewegten sich die Tarifvertragsparteien aufeinander zu. Die Jahressonderzahlung soll für die Laufzeit dieses Tarifvertrages fortgeführt werden. bu

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