Was derzeit den Hauptvorstand des Frankenwaldvereins und die Mitglieder empört, sind die unsinnigen Zerstörungen von Türmen, Wanderheimen, Ruhebänken und Rastplätzen oder von Rastmöglichkeiten in freier Natur, die durch Vandalismus unbenutzbar gemacht werden. So wurde zum Beispiel der „Wiedeturm“ massiv beschädigt, der Schaden wird auf circa 40 000 Euro geschätzt. Das Wanderheim Köstenschmölz ist dagegen für Gäste wieder geöffnet. Anders sieht es beim Wanderheim „Viceburg“ aus. Wegen großen Sanierungsbedarfs, man schätzt die Kosten auf etwa 500 000 Euro, bleibt dies weiterhin geschlossen. Planungen für eine eventuelle Sanierung laufen. Aber auch an Aussichtspunkten wie zum Beispiel dem „Pressecker Knock-Turm“ nagte der Zahn der Zeit. Letzterer musste am 14. Juni 2022 gar abgerissen werden. Pläne für einen neuen Turm im Rahmen des Leader-Projekts „Natur Erlebnis Wäldla“ liegen auch hier bereits vor.
Mitglieder werben
Der Hauptverein wird von 9565 Mitgliedern getragen. Hauptgeschäftsführerin Julia Rubsch und Hauptkassier Wolfgang Gluth richteten einen dringenden Appell an die Versammlung, intensiv für Mitglieder zu werben. „Unser Frankenwald ist es wert, in seiner Schönheit und Attraktivität durch ehrenamtliche Heimatfreunde erhalten zu werden“.
Marksteine gesetzt
Der Frankenwaldverein hat in seiner Hauptversammlung auf ein recht erfolgreiches Jahr zurückgeblickt. Wie der scheidende Hauptvorsitzenden Dieter Frank berichtete, habe man etwa wieder einige Marksteine zum Erhalt und Ausbau des Wanderwegenetzes sowie einer erlebbaren wanderbaren Naturlandschaft gesetzt. So verfüge der Frankenwald dank des großartigen Engagements der ehrenamtlichen Wegeverantwortlichen und vieler Helfer über eines der bestmarkierten Wanderwegenetze Deutschlands. Dies sei auch unverzichtbare Grundlage für die Zertifizierung des Frankenwaldes als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“. Im Herbst 2022 habe man dieses Gütesiegel erneut erhalten, am 16. Juni werde es Ministerpräsident Markus Söder persönlich überreichen. Wie Frank ausführte, sei die erneute Zertifizierung durchaus kein Selbstläufer gewesen, da durch den Abtransport des Borkenkäferholzes auch viele Wanderwege stark in Mitleidenschaft gezogen worden seien. „Die damit zusammenhängende Zerstörung der Wege müsste aber nicht sein“, appellierte Frank, etwas mehr Rücksicht walten zulassen. Frank hob des Weiteren die gute Zusammenarbeit mit den Partnern im Naturpark Frankenwald und dem Frankenwald-Tourismus hervor.
Solide Finanzen
Hauptkassierer Wolfgang Gluth erfreute dann mit einer positiven Finanzlage. Einnahmen von rund 309 000 Euro standen demnach rund 275 000 Euro an Ausgaben gegenüber. Damit konnte man die negative Entwicklung aus der Pandemie zu einem positiven Kassenstand wenden.
Für die Gastgeber-Ortgruppe Weißenbrunn hieß Ortsobmann Florian Heublein sowie Bürgermeister Jörg Neubauer die Gäste willkommen. Für die Gemeinde Weißenbrunn sei es eine außerordentliche Ehre, derart viele Mitglieder der Frankenwaldvereine begrüßen zu dürfen. Daran beteiligte sich dann auch der Musikverein Weißenbrunn. „Um dem Zeitenwandel entgegenzuwirken, heißt es, sich mit aller Kraft dem Neuen zu öffnen, die Jugend mitzunehmen, eventuell neue Verantwortungsträger heranzubilden und mit einzubinden. Ist die Begeisterung für die Ideale unseres Frankenwaldvereins nämlich erst einmal geweckt und der Blick für unsere herrliche Natur geschärft, hält dies meist ein Leben lang vor“ so Bürgermeister Neubauer.
Bundestagsabgeordneter Jonas Geissler hob die große Leistung von Dieter Frank an der Führung des Frankenwaldvereins hervor und machte auf die große Aufgabe aufmerksam, nach der Borkenkäferkalamität den Frankenwald wieder aufzuforsten. Der Frankenwald sei eines der schönsten Wandergebiete Deutschlands. Dies sei auch ein Verdienst des Frankenwaldvereins und dessen unermüdlich für die Schönheit der Heimat sich einsetzenden Mitglieder, so Geissle