Freinacht in den Haßbergen Spektakel rund um den 1. Mai

Abend und Nacht vor dem 1. Mai verliefen in der Region gesellig, aber friedlich. Die Polizei zeigt sich zufrieden – mit Ausnahmen.

 
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Am Abend vom 30. April bis in die Morgenstunden des 1. Mai geht es rund: In Krum tanzen die Hexen und vertreiben den Winter, in anderen Orten im Landkreis Haßberge begrüßt der Maibaum den Frühling. Es ist Walpurgisnacht, auch Freinacht genannt, und ein ganz heißes Datum auch für die unterfränkische Polizei. Die Beamten waren wie angekündigt mit erhöhter Präsenz im Einsatz, hatten jedoch am Montag nur wenig zu berichten. „Die unterfränkische Polizei hatte in der Freinacht insgesamt rund 240 Einsätze zu bewältigen, nur wenige standen hierbei jedoch im direkten Zusammenhang mit den Feierlichkeiten und Geschehnissen zum 1. Mai“, berichtet Polizeisprecher Philipp Hümmer. Überwiegend mussten die Streifen hierbei wegen gemeldeten Ruhestörungen ausrücken.

Einen folgenschweren Zwischenfall allerdings gab es: In Obernbreit (Landkreis Kitzingen) war ein Maibaum beim Aufstellen umgestürzt und hatte dabei zwei Personen erfasst. Ein 22-Jähriger erlitt schwere Verletzungen und kam mit einem Helikopter in ein Krankenhaus. Ein 61-Jähriger wurde leicht verletzt. Die Kitzinger Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach erfolgreichem Maibaumaufstellen muss das gute Stück bewacht werden, wovon die Eberner ein Liedchen singen können. schon dreimal hatten ihnen in den vergangenen Jahren die Treinfelder den Maibaum geklaut. Andernorts begnügen sich die Frevler mit dem Absägen des Stammes, wie heuer in Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen): In der Nacht auf Montag hatte eine Anwohnerin der Polizei Motorengeräusche aus dem Bereich des Marktplatzes gemeldet. „Als sie unmittelbar später aus dem Fenster blickte, sah sie den Maibaum auf dem Dorfplatz liegen“, berichtet Polizeisprecher Philipp Hümmer. Auch eine Streife der Hammelburger Polizei habe nur noch den gefällten Maibaum feststellen können. „Dieser wurde auf einer Höhe von etwa zwei Metern abgesägt“, so Philipp Hümmer: Die Polizei ermittelt nun auf Grund einer Sachbeschädigung.

Maibaumgrube mit Beton gefüllt

Gleich zwei Mal versuchten unterschiedliche Jugendgruppen die Grube für den Maibaum in Michelau im Steigerwald mit Beton zu füllen. „Sowohl Freitag- als auch Samstagnacht wurden die Jugendlichen jedoch noch während der Tatausführung angetroffen und gestoppt“, vermeldet die Polizei hier. Ob ein Schaden entstanden ist, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Im Falle eines Sachschadens erwartet die Jugendlichen eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.

Davon abgesehen und unterm Strich zeigt sich die unterfränkische Polizei mit dem Einsatzgeschehen in der Nacht zum 1. Mai zufrieden. Nichts zu bemängeln gab es jedenfalls auch in Ebern, wo der Baum am späten Sonntagnachmittag bei schönstem Wetter von der Freiwilligen Feuerwehr Ebern und dem Blasorchester Ebern auf den Marktplatz eskortiert wurde. Das Spektakel und die warmen Temperaturen lockten sehr viele Besucher an.

Traditionell stellte unter anderem auch die Ditterswinder Dorfjugend am letzten Apriltag am Dorfplatz einen Maibaum auf. Mit vereinten Kräften gelang es, die Birke an ihrem neuen Standort zu platzieren. Bereits am Vormittag trafen sich die jungen Leute, um gemeinsam die rot-weißen Schmuckfähnchen zu binden. Am Spätnachmittag konnte dann die Feier beginnen, an der die Dorfbevölkerung rege Anteil nahm. Der schwierigere Teil galt dann der „Nachtwache“, um den Maibaum vor Beschädigung zu schützen, was den Wächtern wie alljährlich problemlos gelang.

Traditionell stellte auch die Ditterswinder Dorfjugend den Maibaum auf.

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