Freiwillige Feuerwehr Schorkendorf-Eicha Wohlverdiente Feier: 125 Jahre einsatzbereit

Andreas Teodoru

In der Gemeinde Schorkendorf bei Ahorn feiert Ende Juni die Freiwillige Feuerwehr ihr 125-jähriges Bestehen. Mitfeiernde unterstützen direkt den Verein und einen Knochenjob.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Vorsitzender Tobias Kiesewetter, sein Stellvertreter Kevin Raab und Ehrenvorsitzender Dieter Heider (von links) freuen sich auf die 125-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr Schorkendorf-Eicha. Foto: /Andreas Teodoru

Wer sein Privatleben ganzjährig und täglich 24 Stunden der Hilfe seiner Mitmenschen verschreibt, darf auch einmal auf den Putz hauen. Zum 125-jährigen Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Schorkendorf-Eicha wird es ab Freitag, 24., bis Sonntag, 26. Juni, massig Speis und Trank, Unterhaltung und traditionsreiche Zeremonien geben. Die Veranstaltung findet im Radlerheim Schorkendorf statt.

Nach der Werbung weiterlesen

Mitfeiern und Spaß haben kommt dabei direkt der Freiwilligen Feuerwehr zugute, wie der zweite Vorsitzende Kevin Raab (27) verspricht: „Unsere Veranstaltungen sind wegen ihrer Feiern und guten Jugendarbeit über die Gemeindegrenze hinaus bekannt. Wer aber Schäuferla oder Sauerbraten mitessen will, sollte bis zum 21. Juni vorbestellen.“

Feiwilliger Einsatz für die Gesellschaft

Ganz so groß wie zur Hundertjahrfeier mit einem 2000-Mann Zelt und den Einnahmen, von denen ein neues Löschfahrzeug gekauft werden konnte, wird es wohl nicht. Doch der seit 1897 bestehende Wehr weiß die Einnahmen gut zum Schutz der Bevölkerung zu investieren. Neue Wasserpumpen für Starkregenereignisse oder Atemschutzmasken gehören zu den neueren Anschaffungen einer Hilfsorganisation, die sich für alle Fälle wappnen möchte.

Ohne die Freiwilligen geht es nicht

„Wir haben letztes Jahr sehr viele Keller ausgepumpt, und sogar unser Feuerwehrhaus war betroffen. Dazu kamen ein paar außergewöhnliche Brandeinsätze“, zählt Raab auf. Im Schnitt sei die Freiwillige Feuerwehr Schorkendorf-Eicha an 20 bis 30 Einsätzen im Jahr beteiligt, doch wegen der Unwetterlage im vergangenen Jahr rückte sie mehr als 90 Mal aus. Tausend Stunden flossen zudem in die Renovierung des Feuerwehrhauses und weitere in Organisation und Ausführung von Festen und Lehrgängen.

Das alles stemmen die Kameraden freiwillig in ihrer Freizeit, neben Beruf, Familie und Privatleben. Aber dieser Knochenjob ist für 43 aktive Mitglieder ein Hobby, das sie mit Leidenschaft ausüben. Damit das über so viele Jahre problemlos funktioniert, ist auch die Jugendarbeit gefragt, weiß Raab: „Es steht gut um unsere Feuerwehr. Wir haben derzeit zehn Anwärter.“ Viele sind bereit, ihre Freizeit auch für die Aus- und Fortbildungen von mehreren Wochen zu opfern. Doch das lohnt sich, denn die Leiter der Feuerwehr wussten auch, wann es Zeit ist, zurückzutreten und den fertig ausgebildeten Jungfeuerwehrlern die Verantwortung zu übergeben. Das war zuletzt 2009 der Fall, motiviert und entlohnt für all die auf sich genommenen Mühen: „Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt. Derzeit nehmen zehn Frauen aktiv an den Einsätzen teil.“ 1999 wurden die ersten drei Mädchen zu Einsatzkräften in Schorkendorf-Eicha ausgebildet.

Nachwuchsprobleme bereiten Sorgen

Gleichzeitig wird es jedoch immer schwieriger, junge Menschen für den Dienst in der Feuerwehr zu begeistern, bedauert Ehrenvorsitzender Dieter Heider (85): „Eine gute Jugend- und Vereinsarbeit ist sehr wichtig, denn man braucht die hilfswilligen Kräfte nicht nur zur Brandbekämpfung, sondern auch für alles, was danach ansteht wie das Einreißen von Brandruinen oder das Aufräumen der Einsatzstelle.“ Damit helfe man aktiv seinen Mitbürgern in einem Unglücksfall. Heider ist seit 75 Jahren bei der Feuerwehr, anfangs noch in Eicha, wo sie kleiner und weniger gut ausgerüstet war. Trotz des anspruchsvollen Dienstes eines Brandbekämpfers kann sich Heider nicht erinnern, jemals Probleme gehabt zu haben, Helfer zum Einsatz zu bekommen: „Es ist vorbildlich, wie es hier läuft.“

Die heutigen Wehren sind auch schneller als früher, denn die Einsatzkräfte sind miteinander vernetzt, organisieren sich über eine App und werden darüber zum Einsatz gerufen: „In unseren kleinen Bus passen acht Leute hinein, sechs weitere ins Löschfahrzeug. Mit vierzehn Kräften sind wir voll ausgelastet“, rechnet Kevin Raab vor. Bereit stehen mehr.

So wird gefeiert

Das gibt es beim Fest

Diesen freiwilligen Einsatz kann jeder honorieren, der die Festlichkeiten besucht: Freitag geht um 19 Uhr der Festkommers mit Ehrungen und musikalischer Umrahmung los. Um 21 Uhr beginnt der Feuerwehrabend mit Barbetrieb und DJ. Samstagabend dann die große Open-Air-Party ab 19.30 Uhr. Das Ticket kostet im Vorverkauf fünf, an der Abendkasse sieben Euro. Sonntag beginnt um 10 Uhr ein Gottesdienst, bevor ab Mittag die vorbestellten Bräten serviert werden. Ab 13 Uhr lädt die Wehr zum Familiennachmittag mit Kaffee, Kuchen, Hüpfburg, Spielen und Gewinnspiel ein.