Freizeitlinie Bad Rodach/Ebern Startschuss für den Heimat-Hopper

Helmut Will
Stellvertretender Landrat Michael Ziegler (CSU, vorne rechts) für den Landkreis Haßberge bei der Vertragsunterzeichnung. Links vorne Landrat Sebastian Straubel (CSU), Landkreis Coburg. Dahinter (von links) die Bürgermeister Christoph Other (CDU), Heldburg, Markus Oppelt (CSU), Pfarrweisach, Tobias Ehrlicher (SPD), Bad Rodach, Wolfram Thein (SPD), Maroldsweisach und Jürgen Hennemann (SPD),Ebern. Foto: Helmut Will

Die Freizeitlinie startet am 16. Oktober zwischen Bad Rodach und Ebern. Und das ist nicht die einzige gute Nachricht, denn: In diesem Jahr sind die Fahrten noch kostenfrei.

 
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Kreis Haßberge/Maroldsweisach - 31 200 Euro pro Jahr nehmen die Landkreise Haßberge, Hildburghausen Coburg und die Kommunen Bad Rodach, Heldburg, Maroldsweisach, Pfarrweisach und Ebern unter Mitarbeit des Deutschen Burgenwinkels, der Therme Natur, den Touristinfos in Heldburg, Ebern und Haßberge zusammen in die Hand, um die Freizeitlinie „Heimat-Hopper“ auf den Weg zu bringen. Am Dienstagnachmittag wurde die Vereinbarung im Rathaus in Maroldsweisach unterzeichnet.

Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) hieß als Hausherr die Vertreter der Landratsämter und der Kommunen Willkommen. Wie er im weiteren Verlauf ausführte, gab es bereits vor sechs Jahren die Idee, eine „Heimat-Hopper-Linie“ zu schaffen. Thein selbst sowie der Eberner Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) hätten sich damals Gedanken gemacht, wie man den Burgenwinkel noch besser in ein Mobilitätskonzept einbinden könne. Susanne Wolfrum-Horn vom Regionalmanagement des Landkreises Haßberge ergänzte hierzu, dass auch von dort eine solche Linie ins Auge gefasst war und unterstützt werde. „Vor zwei Jahren haben die Bemühungen um diese Linie dann ‚Fahrt aufgenommen’ und es hat einiger Anstrengungen bedurft, um alle Gemeinden und Landratsämter zwischen Bad Rodach und Ebern an einen Tisch zu bringen und zu überzeugen“, führte Thein am Dienstag aus. Jetzt freue er sich, dass alle Bürgermeisterkollegen der Idee offen gegenüber stehen würden, sei doch die Linie ein „Baustein für mehr Mobilität.“

Die „Macher“ waren damals der Meinung, dass die Grenzregionen bei der Verkehrsanbindung etwas vernachlässigt worden seien und dass man deshalb eine Möglichkeit schaffen sollte, um sowohl für Touristen als auch für die heimische Bevölkerung die Möglichkeit zu schaffen, zwischen Bad Rodach und Ebern mit seinen vielfachen Sehenswürdigkeiten und Angeboten ohne Auto verkehren zu können. „Wir dachten schließlich mit allen hier Anwesenden gemeinsam: ‚Lasst es uns mal probieren’“, so Wolfram Thein. Und nun, mit der Unterzeichnung im Rathaus Maroldsweisach, ist alles in „trockenen Tüchern.“

Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) aus Bad Rodach bezeichnete die Linie als „beispielhaftes Projekt“, das von den teilnehmenden Gemeinden und Landratsämtern auf die Beine gestellt worden sei. Er erklärte, dass er ein tolles Angebot für Touristen und Einheimische sehe, an allen Samstagen des Jahres mit dem Bus zwischen den Städten verkehren zu können.

Für Bürgermeister Jürgen Hennemann kam es, so führte dieser aus, darauf an, einen Lückenschluss in Verbindung mit den bereits bestehenden Verkehrsverbindungen zu schaffen. Die neue Möglichkeit, mit dieser Linie zu verkehren, müsse nun der Bevölkerung nahe gebracht werden. „An dieser Strecke zwischen den beiden Städten liegen mit dem Burgenwinkel und zahlreichen Freizeitangeboten herausragende Merkmale“, sagte Hennemann.

Dr. Alexander Blöchl vom Zweckverband Deutscher Burgenwinkel wies darauf hin, dass die Linie auch mit anderen Linien und dem Schienenverkehr kompatibel sei. „Man kann von Nürnberg bis Bad Rodach mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und auch Wanderstrecken sind hier integriert“, sagte er. Betrieben wird die Linie vom Busunternehmen Schnabel-Touristik mit Sitz in Hafenpreppach. „Von fünf Unternehmen die Angebote abgaben, war Schnabel-Touristik der günstigste Anbieter“, sagte Wolfram Thein. Die Linie „Heimat-Hopper“ verläuft zwischen Ebern und Bad Rodach und wird an allen Samstagen des Jahres, also an 52 Verkehrstagen, angeboten. Sie soll eine Ergänzung zum ÖPNV-Angebot sein und auch einen Lückenschluss zwischen den Agilis-Bahnhöfen in Bad Rodach und Ebern darstellen. Sie verbindet die Bundesländer Thüringen und Bayern, die Regierungsbezirke Ober- und Unterfranken und die Landkreise Coburg, Haßberge und Hildburghausen. Die teilnehmenden Kommunen und Landratsämter sind sich sicher, dass es sich hier um ein attraktives Angebot handelt, um ohne Auto die Regionen zu erkunden.

Wie Busunternehmer Uwe Schnabel noch mitteilte, bietet der eingesetzte Bus 50 Sitzplätze, es können sechs Fahrräder mitgenommen werden und auch Stellplätze für Kinderwagen sind vorhanden.

Am 16. Oktober wird diese neue Linie um neun Uhr in Ebern und um 10.30 Uhr in Bad Rodach starten. „Ein Zuckerl“ kommt hinzu: Bis zum Jahresende 2021 wird die Beförderung kostenfrei sein. Ab 2022 kostet die Fahrt dann mit dem Zwei-Zonen-Ticket fünf Euro für die gesamte Strecke zwischen Ebern und Bad Rodach. In der Zone A, zwischen den Landkreisen Hildburghausen und Coburg werden 2,50 Euro fällig, ebenso in der Zone B, auf der Strecke im Landkreis Haßberge. Die prognostizierten Kosten belaufen sich im Jahr auf 31 200 Euro. Hiervon entfallen auf den Kommunen 6240 Euro, 50 Prozent der jeweilig kommunen Anteile tragen die Landkreise und 2000 Euro beträgt der Marketingzuschuss aus den Kommunen Bad Rodach, Heldburg, Maroldsweisach, Pfarrweisach und Ebern.

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