In der Kategorie der „Familienhunde“ stehen Labrador, Golden Retriever, Berner Sennenhund, Bobtail oder Bichon Frisé hoch im Kurs. Einige Wesenszüge sind bei ihnen ausgeprägter als bei anderen Hunden. Sie sind gutmütig, chillen und schmusen gerne, sind belastbar, verfügen über ein ausgeglichenes Gemüt und gelten als lernwillig. Bewegung, Spiel, Spaß und geistige Beschäftigung, das eint alle Hunderassen, brauchen sie dennoch. Denn sonst wird auch ein ausgeglichener Hund zum Nervenbündel.
Gerade mit Kindern im Haus ist eine gute Hundeerziehung unverzichtbar. Im Umgang mit Babys und Kleinkindern müssen den Tieren klare Grenzen gezeigt werden. Spätestens wenn Kinder etwas älter sind, sollten umgekehrt auch Hunde vor deren Überschwang beschützt werden – oder so gut erzogen sein, dass sie sich auch mal am Schwanz ziehen, ins Auge piksen oder mit Wachsfarbstift anmalen lassen. Denn das wird passieren.
Stadtmensch
Hunde hassen Feuilleton. Theater, Kino, Konzerte, Oper, Sternerestaurant und derartige Freizeitgestaltungen sind unter Hunden verpönt – oft auch als trotzige Gegenreaktion, weil sie nicht ins Schauspielhaus oder in Technoclubs gelassen werden. Ebenso mögen sie es nicht, wenn ihre Halter erst arbeiten und nach der Arbeit gleich in Kneipen oder Restaurants einkehren und sie zu Hause alleine lassen.
Wer regelmäßig einen derartigen Lebenswandel pflegt und fürs Wochenende noch Städtetrips mit dem Flugzeug plant, findet nie den passenden Hund – oder gibt Unmengen an Geld für Hundesitter aus, um einen Hund bespaßen zu lassen, den man selbst kaum zu Gesicht bekommen. Hunde brauchen Zuwendung, Aufmerksamkeit und Bindung.
Dass Hunde in der Stadt nicht artgerecht leben könnten, ist wiederum ein „urbaner Mythos“ und Widerspruch zugleich. Artgerecht wäre auf Leine und Erziehung zu verzichten. Es kommt vielmehr auf die Beschäftigung an. An der Leine oder Slalom zwischen Pollern zu laufen, fordert Hunde beispielsweise geistig. Städtisch ungeeignet sind höchstens Herdenschutzhunde wie ein Kangal (nicht Hütehunde) oder Hof- und Wachhunde, da sie ihren instinktiven Aufgaben nicht nachgehen können.
Aktive
Es gibt sie, diese Menschen, die ständig das Haus verlassen und in die Natur wollen. Bei jedem Wetter. Mal wandern, mal joggen, Fahrradtour, Spaziergänge, die so lange sind, dass man Essen mitnehmen muss. Ideale Begleiter müssen da neben Lust auch Ausdauer mitbringen. Als besonders aktiv gelten Hunderassen wie Border Collie, Dalmatiner, Jack Russell Terrier oder Australian Shepherd. Zu beachten ist dabei allerdings, dass Welpen sanft an Kraftmärsche herangeführt werden und nicht überstrapaziert werden sollten.
Rentner
Sich im Alter einen Hund anzuschaffen hat viele Vorteile: bereichernde Gesellschaft, treuer Begleiter – und die Gassirunden sind ebenfalls gut für die Gesundheit. Wichtig ist dabei allerdings, auch an die eigene Beschaffenheit zu denken. So ist es im Alter mitunter nicht leicht, einen all zu großen Hund im Zaum zu halten oder den Anforderungen eines Hundes gerecht zu werden, der viel Auslauf und Action braucht.
Experten empfehlen für Senioren und Seniorinnen daher eher klein gewachsene und genügsame Hunderassen wie die Französische Bulldogge, Havaneser, Bolonka Zwetna, Mops oder Pudel. Marion Wünn vom Stuttgarter Tierheim geht weiter: „Wir empfehlen da tatsächlich auch einen Senior als Hund – zehn Jahre aufwärts. Die haben viele Erfahrungen gemacht, können Fehler besser verzeihen als ein Junghund und halten auch beim Tempo bei einem Rentner mit. Es kommt aber natürlich auch immer darauf an, wie fit ein Rentner ist.“
Eigenbrötler
Die Romantik des Einzelgängers, naturverbunden, eventuell mit kleiner Hüte im Wald und dem unschlagbaren Team aus Mensch und Hund. Während der Mensch schläft, wacht der Hund über Haus und Hof. Experten raten hier zum Deutschen Schäferhund, Rottweiler, Hovawart oder Leonberger, die ein ausgeprägt territorialer Instinkt auszeichnet. Allerdings: eine gute Erziehung und viel Training sind unabdingbar.