Frohnlach Gut gerüstet fürs nächste Unwetter

Alexandra Kemnitzer

Die Feuerwehr Frohnlach verfügt nun über einen speziellen Anhänger, dessen Gerätschaften bei Überflutungen wertvolle Dienste leisten. Möglich wurde die dringend benötigte Neuanschaffung durch die hohe Spendenbereitschaft ortsansässiger Firmen und Institutionen.

 
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Bei einem Unwetter am 5. Juni des vergangenen Jahres waren vor allem in Friesendorf und Ebersdorf zahlreiche Keller vollgelaufen. Binnen weniger Minuten gingen damals 50 Hilfsanforderungen bei der Feuerwehr Frohnlach ein. Dabei wurde deutlich, dass man leider nicht optimal für derartige Überschwemmungen ausgerüstet war und mit den vorhandenen Gerätschaften an Grenzen stieß. Um all die Einsätze abarbeiten zu können, wurden daher auch benachbarte Wehren zu Hilfe gezogen.

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Sauger für Nässe

Die Mitglieder der Frohnlacher Wehr machten sich dann aber auch seither Gedanken, wie man künftig besser auf derartige Situationen vorbereitet sein könnte. Schließlich war man sich einig, einen speziellen „Feuerwehr-Nasssauger“ samt Pumpe anzuschaffen, um beim nächsten Starkregen oder Überflutungseinsatz Räume schnell trocken zu bekommen. Da derartige, einsatztaugliche Gerätschaften ihren Preis haben, rief man in der Gemeinde dann eine Spendenaktion ins Leben. „Dass es eine so große Resonanz geben würde, hätten wir nicht gedacht“, verriet Vorsitzender Bernd Hoffarth. Viele Firmen und Institutionen hätten sich demnach spontan bereit erklärt, diese sinnvolle Anschaffung der Frohnlacher Wehr finanziell zu unterstützen. Und noch mehr: Neben den Gerätschaften konnte man sogar aufgrund des hohen Spendenaufkommens zusätzlich einen Pkw-Anhänger anschaffen. Rund 6500 Euro kostete dieser.

500 ehrenamtliche Stunden

„Von der Planung bis zur Fertigstellung haben wir fast 500 ehrenamtliche Stunden für die Realisierung unserer Idee investiert“, erklärte nun Martin Höfs. Gemeinsam mit Pascal Wöhner hatte er federführend die notwendigen Arbeiten ausgeführt. Weil manche benötigten Materialien aufgrund der allgemeinen Entwicklungen nicht lieferbar waren, zogen sich jedoch die Arbeiten hin.

Zur Ausstattung des neuen „Hochwasser-Anhängers“ der Feuerwehr Frohnlach gehören neben verschiedenen Schläuchen und Kabeln auch Flutlicht samt Stativ. So ist es möglich, selbst bei Dunkelheit oder Stromausfall unter guter Ausleuchtung der Einsatzstelle Hilfe zu leisten. Außerdem gehört zur Ausstattung eine äußerst leistungsfähige und mobile Schmutzwasserpumpe. Diese kann beispielsweise sogar tennisballgroße Erdklumpen ohne Probleme absaugen. So können selbst Räume, die verschlammt sind, schnell davon befreit werden.

Auch ohne großes Fahrzeug

Da auch ein Stromerzeuger untergebracht ist, ist die Frohnlacher Wehr nun auch im Falle des Falles autark. Der neue Anhänger passt zudem sowohl an einen Pkw als auch an einen Kleinbus. Damit wird bei Einsätzen kein großes Fahrzeug benötigt.

„Auf die Feuerwehren kommen viele neue Herausforderungen zu, unter anderem auch durch den Klimawandel“, führte Kreisbrandmeister Florian Gräbner aus. Künftig müsse damit gerechnet werden, dass Unwetterlagen oder Vegetationsbrände zunehmen. „Die Frohnlacher Wehr hat den Bedarf erkannt und ist mit dem Anhänger gewappnet“, betonte der Kreisbrandmeister. Auch auf Landkreisebene werde sich Gedanken gemacht, wie man solchen Schadensereignissen begegnen könne, führt Kreisbrandinspektor Stefan Zapf aus. Neben einer ins Leben gerufenen Task-Force wird derzeit daran gearbeitet, ein gemeinsames Katastrophenschutzzentrum im Coburger Raum zu realisieren. „Aus den Ereignissen im Ahrtal wurden viele Lehren und Erkenntnisse gezogen“, erklärte der Kreisbrandinspektor weiter. Dies haben auch die Ministerien erkannt. 2. Bürgermeister Joachim Hassel dankt allen Spendern und Ehrenamtlichen für die Umsetzung des Projektes. Dieses zeige, dass die Gemeinde zusammenstehe und eine starke Gemeinschaft sei. Durch Pfarrer Walter Lingloth wurde der Anhänger am Sonntag feierlich geweiht und offiziell in den Dienst gestellt.