Fronleichnam Biergärten öffnen ihre Türen

Bei strahlendem Sonnenschein zog es die Coburger in die Biergärten. Doch ohne negativen Coronatest darf kein Gast bewirtschaftet werden.

 
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Thea Liebermann und Daniel Joch gehörten zu den ersten Gästen im Prinzengarten. Zusammen mit ihren Freunden genießen sie das erste kühle Bier mit einem Kartenspiel Foto: Frank Wunderatsch

Coburg - Pünktlich zum Feiertag können die Vestestädter endlich wieder in die Biergärten. Da der Inzidenzwert in Coburg seit fünf Tagen unter 100 liegt, dürfen nun auch die Gartenwirtschaften in die neue Saison starten. Schon zur Mittagszeit strömten zahlreiche Ausflügler und Touristen in den Prinzengarten in der Innenstadt. „Wir haben drei Tage lang durchgearbeitet, um für die Eröffnung gewappnet zu sein“, erklärt Betreiberin Sarah Franz. „Wir haben schon damit gerechnet, dass es mit dem Feiertagsbetrieb klappen könnte. Jetzt sind wir einfach froh, dass wir wieder Gäste bewirten dürfen.“

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Die Sehnsucht der Menschen nach einem gemütlichen Biergartenbesuch ist groß. Der erste Gast habe laut Franz bereits um 9 Uhr früh an ihre Bude geklopft: „Wir öffnen ja erst um 11 Uhr, daher konnten wir ihm noch kein Bier ausschenken“, lacht Franz. Doch ohne negativen Corona-Test darf kein Gast auf das Gelände. Die Betreiberin hat am Eingang extra ein Testcenter errichtet, in dem die Gäste einen Corona-Schnelltest machen können. Auch die jeweiligen Kontaktdaten werden erfasst. „Die Gäste nehmen das Testangebot auch gerne an. Das war in der vergangenen Saison noch anders“, sagt Sarah Franz.

Nicht alle Betriebe geöffnet

Bei sonnigen 28 Grad genießen die Coburger ihren Feiertag. Dabei herrscht zwischen den einzelnen Tischen genügend Abstand. Die Plätze unter den großen Sonnenschirmen sind alle belegt. „Es ist wirklich beeindruckend, wie der Betrieb organisiert ist“, freut sich Martin Buff. Gemeinsam mit seinen Freunden genießt er das erste Bier beim Kartenspielen. „Wir haben uns eigentlich relativ spontan entschieden, in den Biergarten zu gehen. Das Wetter ist dafür ja auch ideal.“ Sein Freund Daniel Joch ist es eigentlich schon gar nicht mehr gewohnt, einen negativen Coronatest vorzeigen zu müssen: „Ich komme aus Bamberg. Dort ist die Inzidenz niedriger als in Coburg. Daher war es schon etwas ungewohnt, dass ich hier einen negativen Schnelltest brauche.“

Doch eigentlich hätte die Gruppe bei dem tollen Ausflugswetter noch mit deutlich mehr Andrang gerechnet. Und damit sind sie nicht die Einzigen. Offenbar haben einige Gastwirte zu spät erfahren, dass sie in dieser Woche wieder öffnen dürfen. An diesem Nachmittag jedenfalls bleiben viele Biergärten in Coburg bis zum Abend geschlossen. Auch eine Google-Suche irritiert. Obwohl laut Suchmaschine noch weitere Lokale geöffnet haben sollten, sind die Türen verriegelt. „Wir waren völlig überrascht, dass hier geöffnet ist. Wir machen heute einen langen Spaziergang und sind schon an anderen Biergärten vorbei gekommen, die geschlossen haben“, bestätigt Beate Schneider am Eingang.

Steigende Inzidenzwerte befürchtet

Überlaufen ist es trotz des schönen Wetters am Donnerstag in der Innenstadt ohnehin nicht. „Muss es aber auch nicht sein“, lacht Dimitrios Zappas. Gemeinsam mit seiner Freundin macht er gerade Pause im Brauhaus zu Coburg. „Wir kommen eigentlich aus Nürnberg. Da konnten wir noch nicht im Biergarten sitzen. Daher schmeckt das erste Bier im Freien natürlich auch besonders gut.“

Am Marktplatz haben sich Familien mit ihren Kindern in die Eisdielen und Cafés in den Schatten zurückgezogen. „Erst sind die Kinder dran, die natürlich unbedingt ein Eis wollen. Danach kommen wir an die Reihe. Unser Abendessen wollen wir heute ganz gemütlich im Biergarten genießen“, freut sich Lisa Michels. An Corona will sie an diesem Nachmittag keinen Gedanken verschwenden: „Die Gastronomiebetreiber haben sich so viel Mühe gegeben, um ihre Gäste zu schützen. Außerdem sind inzwischen alle Menschen vernünftig und achten auf die Hygienemaßnahmen. Daher sehe ich kein Problem darin, die Restaurants dauerhaft wieder zu öffnen.“

Ob die Außengastronomie möglich bleibt, entscheiden die nächsten Tage. Durch die Lockerungen rechnen Gesundheitsexperten mit einem leichten Anstieg der Inzidenzwerte. Liegen diese an drei aufeinander folgenden Tagen wieder über 100, greift die Bundesnotbremse und die Lokale müssen wieder schließen. Doch mit einer Inzidenz von 53,6 am Donnerstag bleibt Betreiberin Sarah Franz zuversichtlich: „Wir haben alles getan, um einen reibungslosen Betrieb zu ermöglichen.“