Jens Korns: „Unsere Traditionen können also eine Brücke zu unseren Vorfahren, aber genauso zu den Menschen in der Ukraine sein. Sie schaffen eine Nähe zu den Einwohnern von Charkiw, Butscha, Mariupol oder Kiew. So wie sich die Menschen dort endlich nach Frieden sehnen, taten es die Wallenfelser in den Wirrnissen des Dreißigjährigen Krieges auch. Sie konnten ihre Sehnsucht allerdings nicht wie heute über Demonstrationen oder Social Media in die Welt hinaustragen; ihr Ausdrucksmittel waren vielmehr die Prozession und das von ihnen begründete Brauchtum. Dazu gehört auch die Begleitung des Allerheiligsten durch die Ehrenkompanie. Sie ist nicht Uniform- und Waffenschau, sondern eine Mahnung zum Frieden. Sie zeigt ganz konkret, wer in einen Krieg ziehen müsste, nämlich keine anonymen Armeen, sondern Söhne, Väter, Brüder und Freunde.“
Zeichen für den Frieden
Das wohl stärkste Zeichen für den Frieden bei der Fronleichnamsprozession ist für Korn das Schwenken der Schwedenfahne. Der Legende nach droht Wallenfels ein Krieg, falls sich die Fahne währenddessen verdreht. „Sicherlich werden die Teilnehmer an der Prozession Schwedenfähnrich Dominik Stumpf heuer besonders fest die Daumen drücken und sich wünschen, dass vom reibungslosen Ablauf des Fahnenschwenkens nicht nur ein Zeichen des Friedens bei uns, sondern in der Ukraine und der ganzen Welt ausgehen möge“, so der Bürgermeister. red