Frühjahrsaktion Volkszählung bei Kiebitz und Co

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Ein Kiebitzmännchen im Maisacker bei Beiersdorf. Foto: Christian Fischer/ LBV Foto:  

Ab März erfasst der Landesbund für Vogelschutz die Bestände der Wiesenbrüter. Auch im Coburger Land. Dafür werden Helfer gesucht.

 
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Coburg - In ganz Bayern werden ab März die Wiesenbrüterbestände von ehrenamtlichen Vogelbeobachtern erfasst. Auch im Coburger Land. Ziele der Erhebungen sind die Dokumentation und Analyse der landesweiten Bestandsentwicklung von Kiebitz und Co. und die Untersuchung der Auswirkungen der seit 1983 laufenden intensiven Schutzbemühungen. Zusätzlich sollen die Ergebnisse Hinweise für konkrete Schutzmaßnahmen liefern, die unter anderem innerhalb des seit 2014 am Bayerischen Landesamt für Umwelt laufenden „Artenhilfsprogramms Wiesenbrüter“ und im Rahmen der diversen Gebietsbetreuungen in bayerischen Wiesenbrütergebieten exemplarisch umgesetzt werden, wie es in einer Pressemitteilung des LBV heißt.

Stark gefährdet

Wiesenbrüter sind bodenbrütende Vogelarten der feuchten, extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden. Bekannte Wiesenbrüter sind neben dem stark gefährdeten Kiebitz der Brachvogel und die Bekassine. Aber auch die ehemals häufigen und heute sehr selten gewordenen Arten wie das Braunkehlchen, der Wiesenpieper, die Grauammer und der Wachtelkönig werden unter die Lupe genommen.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat den Landesbund für Vogelschutz mit der mittlerweile siebten bayernweiten Erfassung beauftragt, die in einem Turnus von sechs bis acht Jahren durchgeführt wird. Bei der jüngsten landesweiten Erfassung 2014 wurden von über 190 ehrenamtlichen Kartierern 845 Wiesenbrütergebiete in ganz Bayern untersucht.

Rückzug in Schutzgebiete

Bei einigen Arten ließ sich eine deutliche Verschlechterung ihrer Bestandssituation beobachten, vor allem bei Uferschnepfe und Braunkehlchen. Wenngleich damals einige Arten stabil blieben, so zeigte sich dennoch, dass sich alle Wiesenbrüterarten von der Fläche weg in wenige (Schutz-)Gebiete zurückziehen, wo die Lebensbedingungen günstiger sind als in der offenen, intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft. Günstig für Wiesenbrüter sind feuchte bis nasse, blüten- und insektenreiche Wiesen, die extensiv beweidet oder spät gemäht werden.

In den vergangenen Jahren wurden viele Anstrengungen unternommen, den Wiesenbrütern zu helfen. Wiesen wurden vernässt und schonend bewirtschaftet, Nester geschützt, ja sogar eingezäunt, um Gelege und Jungvögel vor Füchsen zu bewahren. Wie haben sich die Wiesenbrüterbestände seitdem entwickelt? Die siebte landesweite Wiesenbrütererfassung soll darüber Aufschluss geben. Hierzu wird die Hilfe vieler ehrenamtlicher Vogelkundler (und solche, die es werden wollen) benötigt, um möglichst viele der zahlreichen Wiesenbrütergebiete Bayerns erfassen zu können. Der Landesbund für Vogelschutz sucht dafür Unterstützer.

Vorbereitung schon in Gang

Die Vorbereitungen für die landesweite Aktion sind in vollem Gange. Auch im Coburger Land werden die Wiesenbrütergebiete unter Berücksichtigung aktueller Regeln zum Infektionsschutz untersucht. Nähere Informationen zum Ablauf und zur Methodik erhalten alle Interessierten rechtzeitig vor Kartierbeginn ab März 2021 vom Gebietsbetreuer Christian Fischer, 0172 89 451 78, christian.fischer@lbv.de.

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