Seniorin bekommt Geld zurück Schockanrufer bei Verkehrskontrolle überführt

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone. Foto: dpa

In der Region haben wieder einmal „Schockanrufer“ zugeschlagen. Diesmal brachten sie eine Seniorin aus Hofheim in den Haßbergen um einen fünfstelligen Bargeldbetrag. Doch damit kamen sie nicht davon. 

 
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Schockanruf-Betrüger sind am Dienstagnachmittag in den Haßbergen bei einer Verkehrskontrolle überführt worden, nachdem sie zuvor eine Seniorin übers Ohr gehauen hatten. Der 19- und der 16-Jährige hatten die ältere Dame zuvor angerufen und ihr von einem angeblichen tödlichen Verkehrsunfall erzählt, den ein Verwandter der Frau verursacht haben soll. Es sei eine Kaution zu bezahlen, damit der Verwandte nicht  inhaftiert werde. Die ältere Dame übergab daraufhin kurze Zeit später auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes Bargeld in mehreren Kuverts. Es handelte sich um einen Betrag im fünfstelligen Bereich.

Am Abend kontrollierten Polizeibeamte der Verkehrspolizei Bamberg dann auf der A70 das Fahrzeug des 19-Jährigen und dessen Beifahrer. Dabei fanden die Polizisten die große Summe an Bargeld. Noch vor Ort eingeleitete Ermittlungen konnten den Fall schließlich aufklären und die Täter überführen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg wurden die beiden Tatverdächtigen am Mittwochnachmittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ gegen die beide jungen Männer Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges. Anschließend brachte die oberfränkische Polizei die beiden Männer in verschiedene Justizvollzugsanstalten.

Die Ermittlungen, insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten, führt nun die zentrale Sachbearbeitungsstelle in dem Deliktsfeld bei der Kriminalpolizei Würzburg.

Präventionskampagnen der Polizei

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei auf die Unterstützung von Jugendlichen sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf diese Betrugsmasche aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.

Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz beziehungsweise ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
  • Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Weder die Polizei noch die Justiz holt bei Ihnen an der Haustüre Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

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