Für Aufsehen sorgte, dass er 1983 bei der Heavy-Metal-Band Black Sabbath einstieg, wo er auf Ozzy Osbourne und Ronnie James Dio folgte. Das Album "Born Again" war ein Erfolg und genießt heute Kultstatus. In dem Song "Trashed" singt Gillan darüber, wie er unter Alkoholeinfluss das Auto von Schlagzeuger Bill Ward zu Schrott fuhr. Er hatte Glück, dass er den schweren Unfall überlebte.
Comeback mit Deep Purple - Gerüchte über neues Album
Nur ein Jahr später zog es ihn wieder zu Deep Purple. 1984 raufte sich die klassische Mark-II-Besetzung zusammen und veröffentlichte das gefeierte Comeback-Album "Perfect Strangers". Nach einer weiteren kurzen Trennung ist er seit 1992 durchgängig dabei. Von der Mark-II-Besetzung sind außer ihm Glover und Paice geblieben.
Wenn die Musiker nicht auf Tournee oder im Studio sind, verbringen sie keine Zeit miteinander. "Überhaupt nicht", sagte Gillan und grinste. "Wenn man mit jemandem neun Monate unterwegs ist, dann fährt man nach Hause und will deren hässliche Gesichter nicht mehr sehen."
Schon bald dürfte er die Gesichter wiedersehen. Es wird nämlich gemunkelt, dass im nächsten Jahr ein neues Album erscheinen könnte. Und im November stehen die nächsten Konzerte an - in Tiflis, Dubai und Kuala Lumpur.
Veränderter Stimmklang - Gillan ist mit sich zufrieden
Während "Smoke On The Water" oder "Highway Star" bis heute bei jedem Auftritt gesetzt sind, wird man "Child In Time" wohl nicht mehr von Gillan hören. "Es ging mühelos, bis ich etwa 38 Jahre alt war", sagte er. "Dann veränderte sich die gesamte Stimmstruktur, und plötzlich wurde es anstrengend. Und es klang angestrengt."
Mit den stimmlichen Folgen des Älterwerdens habe er sich erst arrangieren müssen. "Früher war ich ein Athlet, auf einmal konnte ich den Stabhochsprung nicht mehr machen", sagte er. "Aber ich hatte den Vorteil, dass ich in meiner mittleren Stimmlage einen besseren Klang gefunden habe. Mit den Jahren wurde ich immer zufriedener. Und jetzt bin ich begeistert."
Mit 80 Jahren ist Ian Gillan offenkundig mit sich und seiner Karriere im Reinen. Einmal sei er gefragt worden, ob alles, was er mache, im Schatten von Deep Purple stehe, erzählte Gillan im dpa-Interview. "Da dachte ich: Eigentlich nicht, das stimmt so nicht. Ich würde sagen: Ich werde für immer im Sonnenschein von Deep Purple baden."