Die eigentlichen von der Firma Riepl (Regensburg) durchgeführten Bauarbeiten begannen am 15. April 1950 mit der Verlegung der Rohrleitung, der Errichtung eines 300-Kubikmeter-Hochbehälters auf dem Schlottenberg und der Erbauung eines Pumphauses mit Wasseraufbereitungsanlage beim Tiefbrunnen. Die nach einem Entwurf und unter Leitung des Landesamtes für Wasserversorgung in München in sechsmonatiger Bauzeit erfolgreich vollendete Anlage kostete rund 150 000 Mark. Durch die Indienststellung der neuen Anlage war die Wasserversorgung mit chemisch und bakteriologisch einwandfreiem Trinkwasser sichergestellt.
Seit dieser Zeit wird aus einer Tiefe von 14 Metern Wasser zum Hochbehälter am Schlottenberg (340 Meter über NN) gepumpt. Auch die Enteisenung und Entsäuerung des Grundwassers, die mittlerweile mit moderner Technik erfolgt, wurde damals schon durchgeführt.
Neuer Hochbehälter kam 2016
Über die Jahre hinweg hat sich der Tiefbrunnen bewährt. Der Versorgungsbereich umfasst seit Ende der 1970er-Jahre auch den Gemeindeteil Au. Die alten Quellfassungen und Speicher wurden damals geschlossen und der Ort über eine neue Zubringerleitung vom Schlottenberg aus versorgt. Das Küpser Wasserwerk selbst konnte 1989 mit einer erhöhten Förderleistung durch einen in unmittelbarer Nähe geschaffenen zweiten Tiefbrunnen und einer völlig neuen Maschinenanlage ertüchtigt werden. Das Konzept hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Anschluss von Burkersdorf vorgesehen, weil auch hier die Keimbelastung im eigenen Trinkwasser in den Sommermonaten zu hoch war. 1995 errichtete die Marktgemeinde dann einen neuen Hochbehälter oberhalb von Burkersdorf, der von Küps aus vom Zwischenpumpwerk „Langer Weg“ gespeist wird. Der Küpser Hochbehälter auf dem Schlottenberg wurde schließlich 2016 neu errichtet mit einem deutlich größeren Volumen von 1000 Kubikmetern. Über neue Versorgungsleitungen band die Marktgemeinde auch die Ortsteile Hain und Tiefenklein an, die ehemals von der Eichenbühler Gruppe mit dem kostbaren Nass versorgt wurden.
Die Brunnensanierung ist nunmehr nötig, weil sich die in der Tiefe eingesetzten Filterrohre über die Jahre zusetzten und auch brüchig wurden. Der Brunnen wurde 2013 mittels geophysikalischer Messungen sowie durch eine Kamerabefahrung untersucht. Auf eine Reinigung des Brunnens wurde aufgrund des schlechten baulichen Zustandes der Verrohrung verzichtet.
Zuschüsse dank Härtefallregelung
Nach intensiven Abstimmungen mit den Planungsbüros Piewak und Partner (Bayreuth) und SRP (Kronach) konnte nun ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeitet werden, das vom Wasserwirtschaftsamt Kronach geprüft wurde. Vorhandene Rohre und Filterkies müssen dabei herausgeholt und ausgetauscht werden. Dazu soll die jetzige Brunnenfassung „überbohrt“ werden, um alles alte Material im Inneren herauszuholen und zu erneuern. Anschließend werde eine Edelstahlverrohrung und neuer Filterkies eingebracht. Es entsteht so praktisch ein neuer Brunnen. Als Brunnenkopf soll ein kleines Gebäude dienen. Um die Baumaßnahme durchführen zu können, müssen Zufahrt und Umfeld der Bohrung befestigt werden.
Insgesamt wird mit Gesamtkosten von 447 000 Euro für die Ertüchtigung gerechnet. Auf die Brunnensanierung entfallen davon rund 158 000 Euro. Da die Marktgemeinde durch die vielen Investitionen der letzten Jahre die Härtefallschwelle der RZWas (Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben) erreicht hat, profitieren Kommune und die Gebührenzahler von der Förderung durch den Freistaat Bayern.