Funkmast Wiesenfeld Rücksicht auf die Störche

Martin Fleischmann
Störche Foto: Hans Schönecker

An den Antennen muss noch gearbeitet werden, aber davon soll der Horst nicht beeinträchtig werden.

 
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Wiesenfeld - Noch ist nicht sicher, ob Störche tatsächlich auf dem neuen, gut 30 Meter hohen Funkmast in Wiesenfeld brüten. Einen Horst haben sie zumindest errichtet (NP vom 26. Mai). Der Betreiber will darauf achten, dass die Inbetriebnahme des Mobilfunkstandorts das Nest nicht beeinflusst, wie Benedikt Albers, Pressesprecher der Deutschen Funkturm, auf Anfrage erklärte. Laut Albers sind noch Arbeiten an den Antennen notwendig, die Plattform, auf der das Nest liegt, bleibe davon unberührt. Beobachtungen, wonach Monteure Äste des Nestes entfernt hätten, widersprach Albers. Monteure hätten vielmehr überschüssige Kabelreste auf den Boden geworfen, die Beobachter unter Umständen für Stöcke hielten. Unterdessen hat sich auch die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Coburg eingeschaltet und steht in Kontakt mit dem Betreiber.

Drei Horste auf einem Turm

Nach Mitteilung der Deutschen Funkturm ist es nicht ungewöhnlich, dass Störche auf Mobilfunkmasten brüten. Auch bei Wanderfalken sei das häufiger der Fall. Funkbetrieb und Vogelbrut könnten gleichzeitig stattfinden, im Coburger Land ist das bereits in Dörfles-Esbach und Beiersdorf der Fall. Das beides möglich ist, bestätigt auch Oda Wieding, Weißstorchexpertin des Landesbundes für Vogelschutz. Plattformen auf Funkmasten seien prädestiniert für Storchennester. In Schwaben stehe ein Mast, da hätten Adebars gleich drei Horste darauf errichtet.

Bis zu 23 Störche

Unterdessen wird Wiesenfeld mehr und mehr zum Mekka von Weißstörchen, wie der Storchenbeauftragte Hans Schönecker mitteilte. So wurden bis zu 23 Störche gleichzeitig in und über dem Ort beobachtet. Dies deute darauf hin, dass diese Störche auf dem Durchzug sind. Wenn sie teilweise mehrere hundert Kilometer am Tag sich im Aufwind hoch tragen lassen, um dann in Richtung Heimat zu gleiten, seien sie irgendwann geschafft und brauchten Boden unter den Füßen und müssen ruhen. Auf den feuchten Wiesen gebe es Genug Nahrung.

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