Klinsmann sah sich nach dem Aus im Halbfinale der Kontinentalmeisterschaft in der vergangenen Woche zum Teil heftiger Kritik ausgesetzt. Die Südkoreaner hatten in der Endrunde in Katar nach schwacher Leistung gegen Außenseiter Jordanien mit 0:2 verloren und dabei kein einziges Mal aufs gegnerische Tor geschossen.
Viele Fans riefen Klinsmann zum Rücktritt auf. Einige von ihnen entrollten vor der KFA-Zentrale in Seoul ein großes Banner, auf dem sie seine Entlassung forderten. Auch Chung zog sich wegen des umstrittenen Engagements von Klinsmann und den wechselhaften Leistungen der Nationalmannschaft den Unmut der Fans zu.
Schon früh unter Druck
Klinsmann geriet in Südkorea schon vor dem Asien-Cup unter Druck. Der Weltmeister von 1990 gewann keins seiner ersten fünf Spiele mit Südkorea. Auch dass er mehr Zeit im Ausland als in Südkorea verbrachte, wurde - ähnlich wie in seiner Zeit als Bundestrainer - nicht gern gesehen.
Zudem wurden Querelen innerhalb des Teams bekannt. Südkoreanische Medien hatten unter Berufung auf den Verband berichtet, dass es am Abend vor dem Asien-Cup-Halbfinale zu einem handfesten Streit unter den Spielern gekommen sei, bei dem sich Mannschaftskapitän Heung-Min Son einen Finger ausgerenkt habe. Klinsmann hatte unter anderem auch die Misstöne für die schwache Leistung des Teams verantwortlich gemacht.
Allerdings schaffte Klinsmann mit der Mannschaft einen makellosen Einstand in die Qualifikation für die Fußball-WM 2026. Im November folgte nur wenige Tage nach dem 5:0 gegen Singapur ein 3:0 gegen China. Klinsmann hatte den Job in Asien knapp drei Jahre nach dem krachend gescheiterten Trainer-Engagement beim damaligen Bundesligisten Hertha BSC übernommen. Als sein kurzfristiges Ziel hatte er den Gewinn der Asien-Meisterschaft ausgegeben.
Für Klinsmann war es der dritte Job als Nationaltrainer. Von 2004 bis 2006 hatte der Weltmeister von 1990 Deutschland betreut und das DFB-Team zum dritten Platz bei der Heim-WM geführt. Von Juli 2011 bis November 2016 war der Ex-Profi Nationalcoach der USA. Der gebürtige Schwabe mit der Wahlheimat in den USA ist nach Uli Stielike (2014-2017) der zweite ehemalige deutsche Nationalspieler, von dem sich der Verband vorzeitig trennt.