Fußball-Bayernliga Herbe Klatsche für den FC Coburg

Hartmut Guhling

Die Vestekicker müssen im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bayernliga gegen den Tabellennachbarn Neumarkt eine 1:7-Niederlage hinnehmen. Die Leistung macht Trainer Müller fassungslos.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Den Vestekickern fiel es am Ostersamstag schwer, an den Neumarkter Defensivakteuren vorbeizukommen. Hier versucht es Roman Guhling mit einer Aktion auf Außen. Foto: Hartmut Guhling/Neue Presse

Der FC Coburg bekommt in der Fußball-Bayernliga Nord im Kampf gegen den Abstieg den nächsten Dämpfer versetzt. Und der fällt mit dem 1:7 im heimischen Dr,-Stocke-Stadion auch noch gewaltig aus. Gegen den ASV Neumarkt erlauben sich die Oberfranken eine Leistung, die ihren Trainer Lars Müller fassungslos macht.

Nach der Werbung weiterlesen

FC Coburg – ASV Neumarkt 1:7 (0:4). Die nächste böse Klatsche auf eigenem Geläuf hat der FC Coburg einstecken müssen: In dem für den Abstiegskampf wichtigen Duell zweier Tabellennachbarn gingen die Vestekicker mit Pauken und Trompeten und einem desaströsen 1:7 unter. Aufgrund ihrer inzwischen chronischen Heimschwäche – ganze zwölf Punkte aus 14 Partien stehen bei niederschmetternden 18:47 Toren zu Buche! – sind die Coburger nun bei den Relegationsrängen angekommen, zumal den drei eigenen Niederlagen in Folge reihenweise Siege der anderen Teams aus den unteren Tabellenregionen gegenüberstehen.

Ein Wirkungstreffer

Auch wenn das Debakel gegen Neumarkt sichtlich ein Wirkungstreffer war (Trainer Lars Müller direkt nach dem Spiel: „Wahnsinn, das kann man nicht wirklich erklären!“), hat der FCC den direkten Klassenerhalt aber nach wie vor in den eigenen Händen. Das ist aber auch die einzige positive Nachricht an diesem äußerst gebrauchten Nachmittag des FC Coburg.

Die Vestekicker zeigten unter dem Strich am Ostersamstag keine bayernligareife Leistung, sondern gerieten nach einer ordentlichen Anfangsphase gewaltig unter die Räder. Ausgangspunkt war eine Grätsche von Innenverteidiger Gökhan Sener, die Referee Fabian Büchner mit Strafstoß ahndete. Jonas Marx schob das Leder cool in die Tormitte. Der FCC verlor nun völlig seine Linie, was Müller ziemlich fassungslos machte. „Da nimmst du dir so viel vor, und dann hebelt uns wieder so ein Elfer aus!“

Im Mittelfeld kein Zugriff und auf dem unebenen Stadionrasen schlampig im Abspiel, in der Kette mit den pfeilschnellen Stürmern Alexander Moratz und „Hattricker“ Selim Mjaki heillos überfordert, dazu bei eigenen Chancen von Aykut Civelek (2x), Tayfun Özdemir, Maximilian Eckstein und Roman Guhling zu unentschlossen – nach 45 Minuten war die Partie beim 0:4-Zwischenstand gelaufen.

Neumarkts Trainer Jochen Strobel durfte seiner Elf zufrieden attestieren: „Wir waren äußerst effektiv und haben ihnen den Zahn gezogen.“ Zumal er über Coburg wusste: „Wie die Zahl ihrer Gegentore zeigt, geben sie sich bei einem Rückstand gerne mal auf.“ Das letzte bisschen Widerstand nach dem Seitenwechsel – Civelek wurde zweimal geblockt – erstickten die Gäste dann in Minute 58, indem sie sich über rechts mühelos durchkombinierten und Christian Schrödl zum fünften Treffer einschob (Strobel: „Da haben wir ihren Willen gebrochen.“).

Hattrick von Schrödl

So auf den Geschmack gekommen, sorgte auch Schrödl noch für einen lupenreinen Hattrick: Erst überlupfte er nach schlichtem Einwurf FCC-Keeper Luis Krempel, dann trat dieser unbedrängt am Ball vorbei und ermöglichte so den siebten ASV-Streich. „Das geht gegen uns viel zu leicht! Was wir für Gegentreffer kriegen, ist einfach unglaublich“, schimpfte Müller zu Recht über die Defensivfehler seiner Mannen. Immerhin kamen die Vestekicker, bei denen in der Schlussphase mit Leonhard Späth und Konstantin Mayr zwei A-Junioren in der Bayernliga debütierten, durch Civelek noch zum Ehrentreffer per von Maximilian Kling „erzwungenem“ Handelfmeter. Das wiederum sorgte bei ASV-Coach Strobel für Minimalärger: „Unser Ziel war eigentlich ganz klar das Zu-Null.“

Genau dieses Ziel – nämlich ohne Gegentreffer zu bleiben – sollte der FCC im nun anstehenden Kellerduell beim SV Donaustauf in die Tat umsetzen, um im Abstiegsrennen wieder Fahrt aufzunehmen. Dazu müssen die Vestekicker aber deutlich kompakter, bissiger in den Zweikämpfen und konzentrierter auftreten. Man darf gespannt sein, ob der Turnaround gelingt.

Statistik

FC Coburg: Krempel – Dilauro, Civelek, S. Sener, Kirchner (77. Kling), Schilling (68. Späth), Siller, G. Sener (31. R. Guhling), Eckstein, Carl (70. Mayr), Özdemir.

ASV Neumarkt: Guttenberger – Majewski, Misetic, Braun (89. Brüggen), Mjaki (77. Hausner), Meyer (72. Schoen), Schrödl, Schneider (72. Müller), Marx, Moratz, Pözl (62. Heimisch).

Tore: 0:1 Jonas Marx (19., Elfmeter), 0:2 Selim Mjaki (24.), 0:3 Selim Mjaki (30.), 0:4 Selim Mjaki (41.), 0:5 Christian Schrödl (57.), 0:6 Christian Schrödl (82.), 0:7 Christian Schrödl (85.), 1:7 Aykut Civelek (88., Elfmeter).

Schiedsrichter: Büchner (Assistenten: Venus, Lohwasser). – Zuschauer: 121.