Fußball-Livestream Brisantes Derby in Ebersdorf

Zwei kurzfristige Wechsel sorgen vor dem Landesliga-Derby für zusätzlichen Reiz: Paul Schmidt (links) und sein Bruder Anton haben vergangene Woche den FC Coburg verlassen und sich dem Konkurrenten SC Sylvia Ebersdorf angeschlossen. Foto: Hartmut Guhling

Der SC Sylvia tritt mit zwei Zugängen aus Coburg in der Fußball-Landesliga gegen deren Ex-Klub an.Friesen und Lichtenfels haben schwere Auswärtsaufgaben.

 
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Ebersdorf/Coburg/Friesen/Lichtenfels - In der Vorrundengruppe 1 der Fußball-Landesliga Nordwest steht an diesem Wochenende das Nachbarderby zwischen dem SC Sylvia Ebersdorf und dem FC Coburg aus heimischer Sicht besonders im Mittelpunkt des Interesses. Vor heiklen Auswärtsprüfungen stehen an diesem 5. Spieltag der SV Friesen bei den Freien Turnern Schweinfurt und der FC Lichtenfels beim SV Memmelsdorf/Ofr. Alle drei Begegnungen finden an diesem Samstag um 15 Uhr statt.

Beide in Zugzwang

24 Grad und Sonnenschein prognostiziert die Wettervorhersage, das Sylvia-Stadion wurde fein herausgeputzt und auf beiden Seiten gibt es einige Akteure, die eine fußballerische Vergangenheit beim Gegner haben. Somit ist alles angerichtet für das richtungsweisende und mit großer Spannung erwartete Landesliga-Derby am Samstag um 15 Uhr zwischen Sylvia Ebersdorf und dem FC Coburg. Nur eine Kleinigkeit stört: Das ist die aktuelle Tabellensituation der beiden Kontrahenten, denn die Vestekicker zieren mit zwei Punkten das Tabellenende, während die Sylvia mit einem Punkt und einem Spiel mehr den vorletzten Platz belegt.

Große Vorfreude in Ebersdorf

Somit liegt eine Menge Druck auf den Teams, denn beiden hilft eigentlich nur ein Dreier weiter und genau das macht dann auch den Reiz dieses Derbys aus. Jahrzehntelang lang traf „die Sylvia“ in Punktspielen nur auf die zweite Mannschaft des FC Coburg und seiner Vorgängervereine, entsprechend groß ist in Ebersdorf daher auch die Vorfreude auf das Derby. „Bei der Niederlage in Geesdorf waren wir lange Zeit auf dem richtigen Weg, um uns dann mit gravierenden Fehlern, die in der Landesliga nun mal postwendend bestraft werden, wieder selbst auf die Verliererstraße zu bringen“, so SC-Trainer Dieter Kurth. „Wir lassen uns vom aktuellen Tabellenplatz der Coburger aber nicht täuschen, sie hatten gerade in den letzten beiden Begegnungen gegen starke Gegner das Pech, nach eigener Führung postwendend den Ausgleich zu kassieren. Für den Samstag gilt daher umso mehr, dass wir als Team zusammenstehen und uns gegenseitig pushen müssen, um dieses Derby auch siegreich gestalten zu können.“ Hierbei nimmt er insbesondere seine Führungsspieler in die Pflicht. jv

Kurzfristige Wechsel

Noch etwas an Brisanz gewonnen haben könnte das Derby insofern, als mit Paul und Anton Schmidt zwei Fußballer aus dem Landesligakader des FC Coburg vergangene Woche kurzfristig die Fronten gewechselt haben. Die beiden sind als Vertragsamateure zum Ligakonkurrenten gewechselt, weil sie angeblich beim Nachbarverein eine sportlich bessere Perspektive sehen und nutzen wollen. Da beide Akteure in dieser Saison bereits Pflichtspiele absolviert hatten, war jener Wechsel nur noch als Vertragsamateur möglich.

Motivierte Vestekicker

Die Vestekicker geben sich hochmotiviert und wollen im Hügelsee-Stadion zur Attacke blasen. Vorgabe ist es, den ersten Saisonsieg einzufahren. „Es wird zwar ein Spiel auf Augenhöhe werden, aber wenn wir auf Dauer unser Ziel erreichen wollen, müssen wir drei Punkte mit nach Coburg nehmen. Und dafür machen gerade die beiden letzten Spiele gegen Schweinfurt und in Euerbach Mut. Da hatten wir beide Mannschaften am Rande einer Niederlage und haben dann jeweils kurz vor Schluss noch den Ausgleich hinnehmen müssen. Wenn es uns gelingt über 90 Minuten die Konzentration hochzuhalten, dann bin ich guter Dinge, dass wir in Ebersdorf als Gewinner vom Platz gehen“, betont der Sportliche Leiter des FCC, Christian Tremel. Die Defensivabteilung des Tabellen-Schlusslichts erfüllte bislang mit nur drei Gegentreffern in drei Spielen durchaus die Erwartungen. Vorne soll gegen die aktuell schwächste Abwehr der Liga, die bereits 13 Tore kassierte, der Knoten platzen.

Mit Hartmann und Alles fehlen dem FCC zwei wichtige Akteure weiterhin verletzungsbedingt. Die Personalsituation hat sich jedoch leicht entspannt. König und Lars Teuchert stehen wieder zur Verfügung. Jannik Schmidt, Baur und Civelek befinden sich hingegen im Urlaub.

SC Sylvia Ebersdorf (Aufgebot): Neuber, Klose – J. Carl, Dinc, Heidenreich, P. Schmidt, Thiel, Tranziska, Trivuncevic – Autsch, Dalke, Özdemir, A. Schmidt, Tscherner, Werner – Bergmann, Böhnlein, Mehmedaj. – Es fehlen: U. Knauer (verhindert); F. Carl, Engelmann, Pöche (verletzt). – Trainer: Dieter Kurth.

FC Coburg (Aufgebot): Churilov/ETW Krempel – Dilauro, Heinze, McCullough, Sam, Sener, A. Guhling, Weinreich, Knie Kolb, L. Teuchert, König, Schwarz, Rom, T. Oikonomides, L. Oikonomides. – Trainer: Lars Müller.

Ein organisatorischer Hinweis: In Ebersdorf rechnet man mit vielen Zuschauern und nachdem von 13 Uhr bis 16 Uhr direkt neben dem Stadion auch noch das Impfmobil des Impfzentrums Coburg eine Corona-Impfung ohne Voranmeldung anbietet, bitten die Verantwortlichen des SC Sylvia die Zuschauer, rechtzeitig anzureisen.

Fragezeichen beim SV Friesen

In seinem Bestreben, sich in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen, erlitt der SV Friesen bei seiner letztwöchigen 0:2-Heimniederlage gegen den SV Euerbach/Kützberg einen Rückschlag. „Unser Widersacher verfügte über mehr Biss und Siegeswillen. Er hatte zudem viele starke Einzelspieler in seinen Reihen. Wir waren dagegen durch die kurzfristigen Ausfälle von Alexander Kunz und Jonathan Müller in der Viererkette gehandicapt“, führt SVF-Spielleiter Detlef Dawel wesentliche Gründe für das Scheitern an.

Die Freien Turner Schweinfurt wertet er als Geheimfavoriten für die Titelvergabe. Trotzdem wollen die Frankenwälder in der Kugellagerstadt selbstbewusst agieren und ihre positive Auswärtsbilanz, die ein 3:3-Unentschieden in Memmelsdorf und einen 1:0-Sieg beim FC Lichtenfels aufweist, fortsetzen. Hinter mehreren Stammspielern stehen Fragezeichen wegen Blessuren. Nicht zur Disposition stehen Nikolai Altwasser, Kevin Roger und Nico Do Adro (alle verletzt).

SV Friesen (Aufgebot): Bauerschmidt/ETW Muhozi – Pflaum, Nützel, Graf, Nassel, J. Müller Mosert, Neubauer Daumann (?), F. Müller, Sesselmann, Schütz, Kunz (?), Baier, L. Bachinger, Riedel (?), Schülein (?). – Trainer: Armin Eck.

FC Lichtenfels zuversichtlich

„Wir rechnen beim SV Memmelsdorf mit einer ganz heißen Kiste. Dieses Oberfrankenduell war schon immer heiß umkämpft. Unser Gegner hat sich nach einer großen Fluktuation vor dieser Saison bislang als Wundertüte der Liga erwiesen“, so Trainer Christian Goller vom FC Lichtenfels. Trotz der mäßigen Ausbeute von nur drei Zählern ist er zuversichtlich: „Wir wollen unter die Top-Vier, um die Meisterschaftsrunde zu erreichen.“

Als großes Manko sieht Goller die miserable Chancenauswertung, Bereits 15 „Hundertprozentige“ ließen seine Jungs liegen. Der SV Memmelsdorf/Ofr. verfügt über reichlich Offensivpower. Der erst 21-jährige Luis Grasser erzielte bereits sechs „Buden“ und führt die Scorerliste an.

Da die Lichtenfelser Reserve gleichzeitig im Einsatz ist, stellt das Trainerduo Goller/Müller einige Akteure aus dem Kader der 1. Mannschaft an diese ab. Mahr und Krüger sind verletzt. Lukasz Jankowiak, Zollnhofer und Mike fehlen urlaubsbedingt.

FC Lichtenfels (Aufgebot): Weise/ETW Michel – Beloch, Funk, Graf, Hellmuth, Holzheid, Kleylein, Lausch, Schaller, Schamel, Scholz, Schunk, Haselmann, Hartmann. – Trainer: Christian Goller/Oliver Müller. haze

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