Fußball-Landesliga Coburg verliert Punkte und den Kapitän

Harmut Guhling

Die Vestekicker erwischen in der Fußball-Landesliga bei den FT Schweinfurt einen rabenschwarzen Tag. Die Platzherren bestrafen ihre Gäste mit drei Treffern innerhalb 15 Minuten.

 
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Schweinfurt/Coburg - Einen gebrauchten Nachmittag hat der FC Coburg im Spitzenspiel der Vorrundengruppe 1 der Fußball-Landesliga Nordwest bei den Freien Turnern Schweinfurt erwischt. Die Schützlinge von Coach Lars Müller unterlagen vor allem wegen einer rabenschwarzen, mit drei Gegentoren bestraften Viertelstunde Mitte der ersten Halbzeit nicht nur mit 2:4. Zu allem Überfluss verloren sie auch ihren Mannschaftskapitän Davide Dilauro, der sich kurz nach dem Seitenwechsel nach einem Gerangel die rote Karte abholte.

40 Minuten in Unterzahl

Trotz 40 Minuten Unterzahl vergaben die Vestekicker einen Punktgewinn gegen die kaum an konstruktivem Spiel interessierten Gastgeber. So wurde der jüngste Höhenflug des FCC vorerst gestoppt, wobei Halbzeit zwei für die nächsten Spiele durchaus Hoffnung macht. Das sah auch Coburgs Trainer so: „Nach der Halbzeit ganz klar Daumen hoch – da haben wir Moral pur bewiesen!“

Die Fronten waren schnell geklärt: Coburg versuchte auf dem unebenen FT-Geläuf zu spielen. Schweinfurt wiederum hielt dem große physische Präsenz, aber auch viele, vom unsicheren Schiedsrichter nicht adäquat geahndete, taktische Fouls entgegen und schlug lange Bälle auf die bärenstarke Sturmspitze Dominik Popp.

Frühe Coburger Führung

Nichtsdestotrotz fand der FCC gut in die Partie und ging früh in Führung: Eine Ecke von Aykut Civelek beförderte der gleichwohl überzeugende FT-Abwehrchef Marcel Hölderle – von Tevin Mc Cullough bedrängt – per Kopf ins eigene Netz (16.). Aber die Vestekicker brachten ihre Gegner selbst ins Spiel zurück. Zweimal versuchten sie sich am eigenen Strafraum erfolglos im Dribbling, und als Popp zu Boden ging, entschied der Referee auf Elfmeter, den Popp sicher verwandelte (28.). Eine Szene, die Müller mächtig frustierte: „Wie aus dem Nichts verfallen wir wieder in alte unselige Muster und fummeln in Situationen, in denen wir den Ball einfach mal wegschlagen müssten!“

Ersichtlich ein Wirkungstreffer: Schweinfurt fing zweimal FCC-Angriffe im Mittelfeld ab, passte steil auf Popp und der bediente erst perfekt Niklas Reuß (37.) und vollstreckte zwei Minuten später selbst zum 3:1.

Comeback-Qualitäten

Aber der FCC zeigte Comeback-Qualitäten und kam mit dem Pausenpfiff durch einen an Gökhan Sener verursachten und von Aykut Civelek eingenetzten Elfer zum Anschluss. Nach Wiederbeginn war der FCC klar überlegen, woran auch die Unterzahl und die immer weiter zunehmende Hektik nichts änderten. Von Tyrell Waltons Großchance abgesehen (53.) ging es nur noch in Richtung FT-Gehäuse. Aber mal rettete das Quergebälk den FT vor dem nächsten Eigentor (59.), mal rettete FT-Keeper Simon Mai gegen Jonathan Baurs Kopfball (60.), mal verfehlten Daniel Alles (61.), Ricardo König (71.), Aykut Civelek (77.) und Daniel Sam (84.) knapp. So blieb es Walton vorbehalten, mit dem stark abseitsverdächtigen 4:2 gegen die aufgerückte FCC-Deckung die Partie zu entscheiden (87.).

Erleichterter FT-Coach

Schweinfurts Übungsleiter Adrian Gahn war denn auch maximal erleichtert: „Wir hatten vor dem Spiel unheimlich Druck, Punkte für die Aufstiegsrunde zu sammeln. Coburg ist gerade unfassbar in Form, und für uns ist das echt ein Brett, dass wir das gewonnen haben.“ Sein FCC-Pendant Müller richtete den Blick schon wieder nach vorn: „Es war das erwartet schwere Spiel. Aber ich denke, wir werden aus der sehr ärgerlichen Niederlage die richtigen Lehren ziehen.“ Am kommenden Samstag (16 Uhr) steht nun im Dr. Stocke-Stadion das Derby gegen Sylvia Ebersdorf an.

FT Schweinfurt: Mai, Mock, Reuß (64. Kheder), F. Reith (71. Rinbergas), Öztürk, Heinze, Walton (90. Werner), A. Reith (81. Aydin), Kraus, Popp, Hölderle

FC Coburg: Churilov, Heinze, Civelek, Baur, Mc Cullough (58. Sam), König, Alles, Weinreich (81. Strobel), Sener, A. Guhling (46. Hartmann), Dilauro

SR: Emmert. – Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 Marcel Hölderle (16., Eigentor), 1:1 Dominik Popp (28., Elfmeter), 2:1 Niklas Reuß (37.), 3:1 Dominik Popp (39.), 3:2 Aykut Civelek (45.+1, Elfmeter), 4:2 Tyrell Walton (87.)

Rote Karten: – / Dilauro (52.).

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