Der SV Friesen verliert das Landesligaspiel in Schweinfurt mit 0:3. Die stark ersatzgeschwächten Frankenwälder halten die Partie bis zur 83. Minute offen.
Schweinfurt/Friesen - Schweinfurt-Tage für den SV Friesen: Vor dem Verbandspokalspiel der zweiten Runde gegen den großen FC 05 am kommenden Dienstagabend ging es zunächst um Landesliga-Punkte bei den Freien Turnern Schweinfurt. Doch mit welchem Personal? Drei Jugendspieler und vier Mann von der Zweiten musste Trainer Armin Eck aufbieten.
Freie Turner Schweinfurt - SV Friesen: 3:0 (0:0). Der frühere Profi trabte nach dem Spielende erst einmal davon, bedankte sich bei allen Spieler, verschwand dann in der Kabine. Der Coach der Frankenwälder war natürlich etwas angefressen, enttäuscht, gleichzeitig aber auch mächtig stolz auf seine Truppe, die am Ende mit 0:3 unterlag. „Mit dem Riesenkampfgeist und der Moral hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Ich muss den Hut vor der Mannschaft ziehen. Das 3:0 ist brutal“, sagte Eck.
Denn erst der eingewechselte Fuaad Kheder bezwang Gästekeeper Tobias Bauernschmit mit einem allerdings traumhaft schönen Schuss, als bereits die 83. Minute lief. Adrian Reith und nochmals Kheder machten in der Nachspielzeit per Konter und Doppelschlag alles klar, als Friesen alles nach vorne warf.
„Wir müssen hier mit 2:0 führen“, sprach Eck angesichts der beiden Chancen von Lukas Mosert, der vor der Pause und dann kurz nach dem Seitenwechsel jeweils alleine vor FTS-Ersatzkeeper Ardian Mataj (Simon Mai war privat verhindert) am Schlussmann scheiterte. Selbst nach dem 1:0 musste Martaj noch einen Freistoß von Lukas Pflaum über die Latte wuchten. In Halbzeit eins schon parierte er gegen Rico Nassel nach einem Standard.
„Klar hatte Schweinfurt mit seiner Qualität insgesamt mehr vom Spiel, aber in der ersten Halbzeit auch keine zwingenden Chancen. In der zweiten hat uns dann unser Riesen-Torwart im Spiel gehalten“, gab Eck zu, als Tobias Bauernschmidt beispielsweise nach einer Stunde gegen Torjäger Dominik Popp hielt. „Das plätschert so dahin“, mahnte später dennoch der FTS-Sportleiter Ernst Gehling von hinter dem Tor, als das 0:0 in der Luft lag.
„Klar hätten wir zurückliegen können. Und dann möchte ich uns mal sehen...“, gab Adrian Gahn zu, dass er in erster Linie mit dem Ergebnis voll zufrieden ist. „Klar hatten auch wir vor dem 1:0 Riesenchancen. Aber Ardian zeichnete sich zwei Mal unfassbar aus, kam ohne Praxis beim Kaltstart von Null auf 100“, lobte Schweinfurts Trainer seinen Ersatzkeeper.
„Auch wenn die Situation brutal ist, so müssen wir wieder aufstehen“, fordert Armin Eck. „Sowas habe ich noch nie erlebt mit Krankheiten, Verletzungen, Urlaub oder berufsbedingten Ausfällen. Wahnsinn, wie sich die Mannschaft präsentiert hat“, lobte der Trainer.
„Aber der Pokal am Dienstag gegen Schweinfurt 05 kommt nun komplett ungelegen aufgrund unserer Situation und auch dem wichtigen Spiel schon am Freitag gegen Ebersdorf.“
FT Schweinfurt: Ardian Mataj - Marius Heinze, Hakan Aydin, Niklas Reuß Andreas Kraus, Lukas Dinkel, Ercan Öztürk, Tyrell Walton (77. Fuaad Kheder), Pascal Rinbergas (57. Adrian Reith), Moriz Heusinger, Dominik Popp.
SV Friesen: Tobias Bauernschmidt - André Scholz, Andreas Baier, Daniel Schütz, Maximilian Sesselmann, Erik Neubauer (80. Nikolai Altwasser), Hannes Mützel, Lukas Pflaum, Louis Bachinger, Lukas Mosert, Rico Nassel.
Schiedsrichter: Marcel Neuse (Spvgg Nürnberg-Gebersdorf).
Zuschauer: 75.
Tore: 1:0 Fuaad Kheder (83.), 2:0 Adrian Reith (90.+2), 3:0 Fuaad Kheder (90.+3).
