Fußball-Landesliga Herkulesaufgabe für SV Friesen

Schaffen die Friesener die Überraschung beim Tabellenzweiten und können nach Schlusspfiff jubeln wie in dieser Szene aus dem Spiel gegen Dampfach? Foto: Heinrich Weiß

Der SV Friesen braucht im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga jeden Zähler. Ausgerechnet jetzt geht es zum Zweiten nach Fuchsstadt.

 
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In der Fußball-Landesliga Nordwest stehen für den FC Coburg und den SV Friesen schwere Auswärtsspiele an. Der TSV Mönchröden tritt vor heimischer Kulisse an.

TuS Frammersbach (12./48 Punkte/36 Spiele) – FC Coburg (1./77 Punkte/36 Spiele). In seinem letzten Auswärtsspiel in der Landesliga Nordwest hat der Meister und Bayernligaaufsteiger am Samstag bereits um 15 Uhr beim TuS Frammersbach eine schwere Aufgabe vor der Brust. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere beiden letzten Begegnungen siegreich zu beenden. Dementsprechend konzentriert und selbstbewusst wollen wir zu Werke gehen“, betont Gästecoach Lars Müller.

Die jüngste 1:2-Heimniederlage gegen den Angstgegner TuS Röllbach ordnete er der Kategorie vermeidbar zu. „Unsere Leistung war insgesamt akzeptabel. Nicht zufrieden war ich in vielen Aktionen mit dem letzten Kontakt im und um den Strafraum des tief stehenden Gegners. Wir sollten lernen, auch einfache Abschlüsse zu praktizieren“, so sein Fazit. Dieses Manko musste sich seine Torfabrik gerade in engen Auseinandersetzungen schon mehrfach auf ihre Fahne schreiben lassen.

Frammersbach hat sich in der Hinrunde im Dr.-Stocke-Stadion als eine kompakte und spielstarke Mannschaft präsentiert, die den Vestekickern alles abverlangte. Den entscheidenden Big Point zum 2:0-Erfolg in einem Duell, das über die gesamte Distanz Spitz auf Knopf stand, erzielte Aykut Civelek mit einem Traumtor in der Nachspielzeit. Die TuS-Kicker möchten in ihrem finalen Heimspiel dieser Saison ihre mäßige Bilanz mit nur fünf Dreierpacks, sieben Unentschieden und fünf Niederlagen aufpolieren. Dreh- und Angelpunkt der Unterfranken ist Spielertrainer Patrick Amrhein, der in der Scorerliste mit 26 Treffern auf Rang vier steht.

Beim FCC fehlt eine Reihe von wichtigen Akteuren, allen voran Sertan Sener, der nach einer Rotsperre von drei Spielen erst zum Saisonfinale am nächsten Wochenende gegen den ASV Rimpar wieder ins Geschehen eingreifen kann.

FC Coburg (Aufgebot): Krempel/ETW Neumann – R. Guhling, Dilauro, Siller, A. Guhling, Kirchner, Özdemir, Knie, Civelek, Carl, McCullough, T. Oikonomides, L. Oikonomides, Rom, Müller.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“

FC Fuchsstadt (2./71 Punkte/36 Spiele) – SV Friesen (15./39 Punkte/36 Spiele). Schlechte Karten hat der SV Friesen vor dem Duell beim Vizemeister FC Fuchsstadt am Samstag um 16 Uhr im Hinblick auf das Erreichen eines direkten Nichtabstiegsplatzes. „Wir haben zwei Zähler Rückstand auf unsere beiden direkten Konkurrenten Vatan Spor Aschaffenburg sowie TSV Gochsheim und das schwerste Restprogramm“, schätzt Interimstrainer Holger Geiger die Lage der Frankenwälder realistisch ein.

Als Knackpunkt für den Verbleib in der Abstiegsrelegation könnte sich in der Endabrechnung die kalte 2:2-Dusche vor Wochenfrist im Nachbarduell gegen den FC Lichtenfels erweisen. „Uns haben zehn Sekunden zum ersehnten Dreierpack gefehlt, der uns alle Chancen auf ein Happy End erhalten hätte. Die zwei Zähler, die wir durch dieses unglückliche Unentschieden verloren haben, tun richtig weh“, hadert Geiger mit dem Schicksal.

Die Gastgeber aus dem Landkreis Bad Kissingen haben vor Wochenfrist Rang zwei, der in die Aufstiegsrelegation zur Bayernliga mündet, durch einen 1:0-Auswärtssieg in Schwebenried/Schwemmelsbach eingetütet. Der Dritte Haibach hat wegen des schlechteren direkten Vergleichs das Nachsehen, egal wie die restlichen Partien ausgehen.

Der Friesener Chefanweiser erteilt Spekulationen, dass die Fuchsstädter deswegen mit angezogener Handbremse auflaufen könnten, eine Absage: „Sie sind zu Hause eine Macht und haben als einzige von 19 Mannschaften des Klassements nur ein Heimspiel verloren. Sie werden Gas geben und wollen mit einem guten Gefühl in die Entscheidungsspiele gehen.“

Trotz der schlechten Ausgangsposition wird der SV Friesen die Flinte nicht ins Korn werfen und fighten. Der mehrfach aus beruflichen Gründen fehlende Abwehrstabilisator Maximilian Graf steht wieder zur Verfügung. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, lautet die Devise des Trainergespanns Geiger/Fugmann.

SV Friesen (Aufgebot): Bauerschmidt/ETW Preißler – Graf, Altwasser, Gerold, Hergenröther, Bachinger, Appelius, Pflaum, Schorn, Firnschild, F. Müller, Aust, Hanna, Renk, Welscher, Matthes

Schützenhilfe für Friesen?

TSV Mönchröden (10./49 Punkte/35 Spiele) – Vatan Spor Aschaffenburg (13./41 Punkte/34 Spiele). Die Mönche mussten in der Vorwoche eine knappe Auswärtsniederlage in Rottendorf hinnehmen. Der entscheidende Treffer fiel erst in der Schlussphase. Im letzten Spiel der Saison wollen die Mönchrödener ihre Fans mit einem Sieg in die Sommerpause verabschieden.

Der Konkurrent aus Aschaffenburg kämpft noch um den Klassenerhalt und benötigt jeden Zähler. Mit einem Heimerfolg könnte der TSV dem SV Friesen Schützenhilfe liefern, der vor einer Herkulesaufgabe in Fuchsstadt steht und mit Vatan Spor Aschaffenburg um den Ligaverbleib bangen muss.

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