Fußball-Landesliga Kein Sieger im Derby

Ebersdorf und Coburg trennen sich in der Fußball-Landesliga 2:2. 294 Zuschauer sehen ein Spiel auf mäßigem Niveau.

 
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Ebersdorf - Mit 2:2 haben sich am Samstagnachmittag der SC Sylvia Ebersdorf und der FC Coburg in der Fußball-Landesliga getrennt. 294 Zuschauer sahen auf dem Ebersdorfer Sportgelände ein Derby, das in keinster Weise den Erwartungen entsprach und bestenfalls durchschnittliches Niveau bot. Die Trainer beider Teams Dieter Kurth (Ebersdorf) und Lars Müller (Coburg) waren nach der Begegnung ziemlich bedient und sichtlich enttäuscht von den Darbietungen ihrer Teams.

SC Sylvia Ebersdorf – FC Coburg 2:2 (1:1). Dabei ließ die Anfangsphase der Partie, in der beide Mannschaften mit offenem Visier nach vorne spielten, eigentlich auf ein gutes und rasantes Spiel hoffen. Das erwies sich jedoch letztendlich als Trugschluss.

Die erste Chance des Spiels hatte Tayfun Özdemir nach zehn Minuten, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze geriet zu zentral und stellte Gästekeeper Oleksandr Churilov vor keine Probleme. Nur eine Zeigerumdrehung später steckte Tom Thiel auf Andreas Böhnlein durch, dieser umkurvte Churilov, setzte das Leder dann jedoch ans Außennetz. Wiederum fast im Gegenzug war der am langen Pfosten lauernde Gästekapitän Davide Dilauro zu überrascht, als Sylvia-Keeper Patrick Wyzgol unter einer Flanke hindurchsegelte und köpfte neben das Tor. Danach waren wieder die Gastgeber an der Reihe. Böhnlein passte von der Grundlinie zurück und der aufgerückte Niklas Tscherner scheiterte am Lattenkreuz.

Strittiger Handelfmeter

In der 20. Minute dann eine knifflige Situation: Nach einem langen Ball in den Gästestrafraum bekam Dilauro das Spielgerät an den Arm und Schiedsrichter Hofmann entschied auf Handelfmeter, eine zumindest diskutable Entscheidung. Böhnlein verwandelte sicher und brachte die Sylvia mit 1:0 in Front.

Wer nun dachte, die Führung würde den Platzherren in die Karten spielen, wurde eines Besseren belehrt. Im Gegenteil: Das Spiel der Heimmannschaft wirkte nun, als hätte irgendjemand den Stecker gezogen. Unsicherheiten und Fehlpässe häuften sich, im Spiel nach vorne fehlte die Bewegung und die Gäste übernahmen fortan das Kommando. Nach Ballgewinn wurde das Mittelfeld schnell überbrückt und insbesondere über die Außenpositonen stellten die Vestekicker die Heimabwehr immer wieder vor Probleme.

Sam an die Latte

Eine dieser Aktionen hätte fast den Ausgleich bedeutet. Eine Flanke von rechts ließ Wyzgol fallen, doch Coburgs Goalgetter Daniel Sam bestrafte den Lapsus nicht und setzte den Ball an die Latte des leeren Tores. Drei Minuten vor der Halbzeitpause war es dann soweit. Adrian Guhling setzte sich auf dem rechten Flügel sehenswert durch und passte scharf nach innen, Daniel Sam musste am langen Pfosten nur noch den Fuß hinhalten und sorgte für den verdienten Ausgleich.

Nach der Pause lief bei den Platzherren zunächst fast gar nichts mehr zusammen und Coburg war weiterhin die spielbestimmende Mannschaft. Zweimal hätte Sam sein Team in Führung bringen können, doch einmal klärte Maximilian Tranziska im letzten Moment zur Ecke und zehn Minuten später verpasste Coburgs Routinier freistehend den Ball. In der 65. Minute gingen die Gäste dann folgerichtig in Führung. Der eingewechselte Ricardo König setzte sich halblinks durch, drang in den Strafraum ein und vollendete flach und unhaltbar ins lange Eck.

Ebersdorfer Weckruf

Erst eine Viertelstunde vor Schluss kam es wieder zu einem verheißungsvollen Angriff der Sylvianer. Özdemir zog von der Eckfahne aus unwiderstehlich die Grundlinie entlang in den Strafraum und scheiterte mit seinem Schuss am Außenpfosten, setzte aber mit dieser Aktion noch einmal einen Weckruf an sein Team. Dennoch hatten die Vestekicker noch zweimal die Möglichkeit, den Sack zuzumachen, doch Wyzgol rettete bei einer Volleyabnahme von König und einem Schuss von Tevin McCullough glänzend. Mit diesen Rettungstaten hielt der 41-jährige Ebersdorfer Torwarttrainer, der nach dem Ausfall von drei Torleuten überraschend im Kasten stand, sein Team noch im Spiel. Und so kamen die Gastgeber tatsächlich noch zum letztlich glücklichen Ausgleich und wieder war es Tayfun Özdemir, der nach einer Hackenvorlage von Fabian Bergmann aus rund zehn Metern abzog. Churilov bekam die Fäuste nicht mehr rechtzeitig hoch und so schlug der Ball unhaltbar unter der Latte ein.

Das Remis hilft eigentlich keinem der beiden Kontrahenten weiter, wenngleich die Ebersdorfer mit dem Ergebnis sicher besser leben können als die Gäste, die es versäumten, aus ihrer spielerischen Überlegenheit mehr Nutzen zu ziehen.

Die Statistik

SC Sylvia Ebersdorf: Wyzgol – Thiel, Trivuncevic, Tranziska, Heidenreich, Autsch, Tscherner (17. P. Schmidt), Özdemir, Böhnlein (71. A. Schmidt), Werner, Mehmedaj (55. Bergmann)

FC Coburg: Churilov – Kolb (71. J. Schmidt), Dilauro, Sener (79. L. Oikonomides), Weinreich, Knie, Heinze, A. Guhling, McCullough, Rom (46. König) - Sam.

SR: Hofmann (Langenfeld).

Zuschauer: 294.

Tore: 1:0 Böhnlein (21./HE), 1:1 Sam (43.), 1:2 König (65.), 2:2 Özdemir (80.).

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