Fußball-Landesliga SV Friesen vor schwerer Aufgabe

Hans Haberzettl
Kann den Ball in dieser Szene gegen Gochsheim behaupten: Friesens Lukas Mosert (in Grün). Foto: Heinrich Weiß

Der SV Friesen reist in der Fußball-Landesliga zum Spitzenteam nach Geesdorf. Coburg empfängt Memmelsdorf. Das Derby Ebersdorf gegen Lichtenfels steigt beim SC Sylvia.

 
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Friesen/Coburg/Ebersdorf/Lichtenfels - Am 17. und vorletzten Spieltag der aus neun Mannschaften bestehenden Vorrundengruppe 1 der Fußball-Landesliga Nordwest geht es für drei der vier Vereine aus dem Spielkreis Coburg/Kronach um Alles oder Nichts. Der Tabellenfünfte FC Coburg und der Sechste FC Lichtenfels haben noch reelle Chancen auf das Erreichen der Aufstiegsrunde, für die sich die jeweils vier Erstplatzierten und der beste Fünfplatzierte aus den beiden Vorrundengruppen qualifizieren.

Für den Achten SC Sylvia Ebersdorf steht der Gang in die Abstiegsrunde bereits seit dem 30. Oktober fest. Dieses Schicksal droht auch dem Siebten SV Friesen. Die Schützlinge von Ex-Profi Armin Eck benötigen im Finish zwei Dreierpacks und zusätzlich die Schützenhilfe anderer Klubs, um doch noch in Richtung der Top Vier schielen zu können.

Jeweils am Samstag um 14 Uhr treffen der FC Coburg (19 Punkte) und der SV Memmelsdorf (20 Punkte), der SC Sylvia Ebersdorf (10 Punkte) und der FC Lichtenfels (18 Punkte) sowie der Überflieger FC Geesdorf (37 Punkte) und der SV Friesen (16 Punkte) aufeinander.

SV Friesen

Durch seine jüngste 0:2-Heimniederlage gegen das Schlusslicht TSV Gochsheim hat sich der SV Friesen in seine äußerst prekäre Lage katapultiert. „Wir haben gut gekämpft und hatten mehr Spielanteile. Allerdings gestaltete sich der Spielverlauf für uns äußerst unglücklich. Wir gerieten bereits in der ersten Minute in Rückstand, verschossen dann einen Foulelfmeter und fingen wenige Minuten später das 0:2 ein“, bringt SV-Vorsitzender Alexander Graf die Knackpunkte des Scheiterns auf einen Nenner.

Die Auswärtsbegegnung beim FC Geesdorf bezeichnet er für sein Team als Herkulesaufgabe. Friesen will mit allen Mitteln dagegenhalten und sich nicht kampflos ergeben. „Wunder gibt es immer wieder“, stachelt SVF-Teammanager Detlef Dawel seine Truppe an.

SV Friesen (Aufgebot): Bauerschmidt/Wolf – Baier, Mosert, Neubauer, Daumann, Firnschild, Riedel, Graf, Bachinger, Nassel, J. Müller, Sesselmann, Do Adro, F. Müller, Schütz, Pflaum, Roger (?). Es fehlen: Altwasser, Kunz Schülein, Aust (alle langzeitverletzt).

FC Coburg

Nach zehn absolvierten Begegnungen sah der FC Coburg mit bereits 18 Zählern bereits wie ein vermeintlich sicherer Kandidat für die vorderen Plätze aus. Dann erfolgte ein schier unerklärlicher Leistungsabfall mit nur einem Remis und drei Niederlagen. Die bis dahin recht stabile Defensive entpuppte sich dabei mit 14 Gegentreffern als Achillesferse. Vorne wurden bei den beiden jüngsten Pleiten in Gochsheim und gegen Geesdorf kaum zwingende Chancen kreiert.

Auch der SV Memmelsdorf ist derzeit völlig von der Rolle. Coburgs Sportlicher Leiter Christian Tremel bekennt: „Es treffen die zwei erfolglosesten Mannschaften der vergangenen vier Spiele aufeinander, die trotz ihrer schlechten Bilanz noch die Chance haben, es aus eigener Kraft in die Aufstiegsrunde zu schaffen. Wir benötigen voraussichtlich zwei Siege, um dieses Ziel zu erreichen. Eine deutliche Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen tut Not.“ Bei den Vestekickern fehlt der verletzte Noah Strobel. Adrian Guhling und Maximilian Weinreich sind nach Verletzungspausen wieder einsatzfähig.

FC Coburg (Aufgebot): Krempel/Churilov – Müller, Baur, Sener, Alles, Kolb, Heinze, Dilauro, Hartmann, Civelek, McCullough, König, Knie, Sam, Rom, A. Guhling, Weinreich.

FC Lichtenfels

In den zurückliegenden vier Partien lieferte der FC Lichtenfels konstant gute Leistungen ab. Zwei Siege und zwei Unentschieden gegen durchwegs starke Konkurrenten haben die Korbstädter bis auf zwei Zähler an die punktgleich mit 20 Zählern auf den Rängen drei und vier rangierenden Konkurrenten Euerbach/Kützberg und Memmelsdorf herangebracht. Das Restprogramm mit den Duellen beim SC Sylvia Ebersdorf und am 20. November im Fleschutz-Stadion gegen Gochsheim scheint es gut mit den Jungs des Trainerduos Christian Goller/Oliver Müller zu meinen.

Doch Goller warnt: „Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Damit sind wir im bisherigen Saisonverlauf gut gefahren. Es wäre fatal, wenn wir gegen die Kellerkinder nicht permanent an unsere Leistungsgrenze gehen würden.“

Es stehen nur noch 15 Feldspieler zur Verfügung. Es fehlen Christoph Mohr, Kevin Wige und der Langzeitverletzte Jonas Krüger.

FC Lichtenfels (Aufgebot): Weise/ Michel – Funk, Graf, Hartmann, Hellmuth, Schamel, Brehm, Holzsheid, Pfadenhauer, Zollnhofer, Kleylein, Haselmann, L. Jankowiak, M. Jankowiak, Lausch, Schaller.

SC Sylvia Ebersdorf

Nach der Niederlage gegen den SV Friesen vor zwei Wochen und dem spielfreien Wochenende zuletzt findet sich der SC Sylvia Ebersdorf (10 Punkte) mit vier Punkten Abstand zum Vorletzten mittlerweile am Tabellenende wider. Somit steht man im Derby gegen den FC Lichtenfels (6./18 Punkte) gehörig unter Zugzwang. Ein Heimsieg ist Pflicht für das Team von Trainer Dieter Kurth, um im Klassement nicht noch weiter Boden zu verlieren. Gleichzeitig würde man die Korbstädter vermutlich mit in die Abstiegsrunde ziehen und könnte die drei Punkte mit ins nächste Jahr nehmen. Erschwert wird die Aufgabe auch durch die Tatsache, dass der FC Lichtenfels seit vier Spielen ohne Niederlage ist und mittlerweile sogar wieder theoretische Chancen hat, bei einem Sieg in Ebersdorf noch die Aufstiegsrunde zu erreichen.

Nach der erschreckend schwachen Vorstellung der Sylvianer bei der Niederlage gegen den SV Friesen hatte das Team zwei Wochen Zeit, das Vergangene abzuschütteln und den Fokus auf das entscheidende Spiel am Samstag zu lenken. Dieter Kurth erwartet von seiner Mannschaft Wiedergutmachung: „Was wir gegen Friesen geboten haben, darf uns nicht noch einmal passieren. Aber dieses Spiel ist abgehakt und wir richten unsere Konzentration einzig und allein auf die Partie gegen Lichtenfels. Hier kommt es auf eine konsequente Abwehrleistung und vor allem auf die kämpferische Komponente an. Mit einem Sieg könnten wir die bisher verkorkste Hinrunde doch noch einigermaßen positiv abschließen.“

Bei dieser Aufgabe stehen auch die langzeitverletzten Andreas Böhnlein und Patrick Heidenreich sowie der zuletzt beruflich verhinderte Tom Thiel wieder im Kader.

SC Sylvia Ebersdorf (Aufgebot): U. Knauer, Neuber – J. Carl, Dinc, Heidenreich, Tranziska, Tscherner, Autsch, Dalke, Özdemir, A. Schmidt, Thiel, Trivuncevic, Werner, Bergmann, Böhnlein, Mehmedaj. – Es fehlen: F. Carl, Engelmann, P. Schmidt.

Die Corona-Regeln

Für den Fußball gibt es im Hinblick auf die Corona-Regeln gemäß der aktuellen Verordnung des Freistaates Bayern vom 5. November im Gegensatz zu Indoor-Sportarten keine Veränderungen. Das bedeutet, dass, selbst wenn die Krankenhausampel auf Rot steht, Spiele der Amateurklassen bis zu einem Zuschaueraufkommen von 1000 Fans ohne Einschränkungen stattfinden können.

Die Spieler dürfen die Duschen sowie die Umkleideräume benutzen, ebenso die Zuschauer die Toiletten im Innenbereich von Sportanlagen aufsuchen (NP vom 11. November).

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