Als Motor dient Nagelsmann die einzige große Enttäuschung des Jahres. "Wir haben eine ordentliche Heim-EM gespielt, sind aber trotzdem im Viertelfinale ausgeschieden, allein da liegt schon viel Geheimnis drin, dass wir weiter kommen wollen", machte er deutlich.
Musiala ist ein unglaublicher Glücksfall
80 Sekunden brauchte Musiala. Dann war mit seinem erneuten Kopfballtor der erste Glücksmoment perfekt. Nagelsmann sieht in dem 21-Jährigen nicht nur den Fußball-Zauberer, als der er derzeit überall gefeiert wird. Der Münchner besticht für den Bundestrainer mit einem Wesenszug, der ihn zum Musterschüler macht.
"Bei ihm können sich viele junge Spieler, die Profi werden wollen, was abschneiden. Er hört extrem zu, er will immer alles wissen, holt sich Szenen, will besser werden. Er hat nicht das Statusdenken, dass er der Superstar ist und nichts mehr lernt, er ist extrem offen und am Ende belohnt er sich selbst", geriet Nagelsmann ins Schwärmen.
Der Konkurrenzkampf funktioniert
Wer etwas über den Charakter und den Konkurrenzkampf in dieser Nationalmannschaft lernen wollte, der musste nach einer guten Stunde genau hinschauen. Musiala, Wirtz, Maximilian Mittelstädt und Robert Andrich raus. Serge Gnabry, Sané, Benjamin Henrichs und Felix Nmecha rein. Und nichts ändert sich. Deutschland spielt weiter auf Tempo und Tore.
"Es steht 5:0 und wir bringen vier Spieler und alle vier geben Vollgas, das ist ein sehr guter Schritt", sagte Nagelsmann. Ein Gefühl, das auch Tim Kleindienst nach seinen Premieren-Toren teilte. "Jeder hat Bock, jeder hat Lust, geht ans Limit. Das ist schon schön zu sehen, dass das so aufgeht."