Die 55 Jahre alte Voss-Tecklenburg selbst äußerte sich bisher nicht über ihren Gesundheitszustand. Ihr Ehemann Hermann Voss-Tecklenburg hatte der "Bild"-Zeitung gesagt: "Die WM in Australien hat sie sehr mitgenommen. Sie ist schon krank aus Australien wiedergekommen, sie war mental und körperlich angeschlagen."
WM-Aus noch nicht aufgearbeitet
Ex-Nationalspielerin Carlson, die seit 2018 Co-Trainerin der Frauen-Auswahl ist, widersprach Spekulationen, wonach es zwischen ihr und Voss-Tecklenburg nach dem WM-Aus gekracht habe: "Unser Verhältnis hat sich nicht verändert." Sie hatte vergangene Woche ausdrücklich Sky-Informationen von sich gewiesen, wonach sie unter den Nationalspielerinnen eine Umfrage durchgeführt habe, ob diese weiter mit Voss-Tecklenburg zusammenarbeiten wollen: "Die Behauptung ist vollkommen haltlos und stellt meine langjährige Integrität als Co-Trainerin infrage." Sie habe in Absprache mit der Bundestrainerin vertraulich mit Spielerinnen gesprochen, deren Ansichten in die WM-Analyse einfließen sollen.
Dass die Aufarbeitung des bislang einmaligen Vorrunden-Ausscheidens durch das Fehlen Voss-Tecklenburgs bisher nicht abgeschlossen werden konnte, erschwert die sportliche Situation enorm. Selbst Chatzialexiou sprach von einem "Rucksack". Dazu kommt: Der avisierte, nur für die Frauen zuständige Sportdirektor lässt - trotz der emsigen Postenvergabe derzeit beim DFB - noch auf sich warten. Chatzialexiou konnte sich dafür angesichts der Krise in den Auswahlteams der Männer und Frauen zuletzt nicht empfehlen. Seine eigene Zukunft sei im Moment auch "nicht relevant", sagte er.
Carlson wird so oder so nur eine Übergangslösung sein, an deren Ende ein größerer Umbruch im Trainerteam der Frauen stehen könnte. Voss-Tecklenburg ist aber auch im Krankenstand weiter Bundestrainerin. Schließlich war Neuendorf der Cheftrainerin nach dem Desaster der Vize-Europameisterinnen in Australien - aus der Ferne - flugs zur Seite gesprungen. Ihr Vertrag läuft bis 2025.