Die jüngsten Zahlen sollten eigentlich Warnung genug sein: Immer weniger Menschen schauen die Fußball-Bundesliga. Die Einschaltquoten sinken – zumindest in absoluten Zahlen. Der Trend beweist: Die Fans sind übersättigt durch die Dauerberieselung mit Fußball – und in großen Teilen satt von der gesellschaftlichen Sonderrolle des Sports und den schwer erträglichen Blüten, die die Überkommerzialisierung treibt. Nachdenkliche Stimmen sprechen längst davon, dass die besten Zeiten des Fußballs wohl bereits vorüber sind. Es geht nur um die Verwaltung des Abstiegs. In diesem Zusammenhang passt deshalb überhaupt nicht ins Bild, dass der Fußball-Weltverband Fifa nun seine Pläne forciert, die WM alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Das schlagkräftigste (und eigentlich einzige) Argument: das Geld. Eine WM ließe sich auch alle zwei Jahre hervorragend vermarkten. Dabei ist es nicht einmal verwerflich, dass ein Unternehmen – und nichts anderes ist die Fifa – an der Profitmaximierung interessiert ist. Nur steht diese Idee für eine kurzfristige und auch kurzsichtige Unternehmensstrategie. Denn der Trend geht eben – wie skizziert – in eine andere Richtung. Nur als exklusive Marke bleibt die WM ein Premium-Produkt.