Galerie im Kronacher Impfzentrum Ingo Cesaro und die „Lady in Red“

Heike Schülein

Edwige Nocente-Potsis ist die neueste Entdeckung des Kronacher Künstlers. Vier ihrer Bilder sind von nun an in der Galerie des Impfzentrums zu sehen.

 
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Kronach - So schön, so sinnlich, so ästhetisch: Vier neue Frauen-Bilder bereichern seit Kurzem „Cesaros temporäre Galerie“ im Kronacher Impfzentrum. Geschaffen wurden die Schönheiten, die schon mal sinnlich-kokett den Betrachter anblicken oder diesem einsam den Rücken zuwenden, von Edwige Nocente-Potsis. Ihre Frauenbildnisse mit langen dunklen Haaren, edlen Gesichtszügen und Sonne auf der Haut erscheinen selbstbewusst und stolz, zugleich aber auch verletzlich und sensibel; ohne dabei platt oder klischeehaft zu wirken.

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„Mich beeindrucken Frauenkörper“, erzählt die aus Italien stammende Malerin, die vor rund 30 Jahren als sehr junge Frau nach Deutschland kam. Nachdem sie zunächst in der Modebranche tätig und in Nürnberg in einem Modegeschäft angestellt war, arbeitet sie nun als Medizinische Fachangestellte in der Praxis ihres Ehemanns, wo ihre Bilder die Praxisräume zieren. Hier, im Medizinischen Versorgungszentrum Kronach, wurde Ingo Cesaro auch auf die Arbeiten aufmerksam. „Das war ein schöner Zufall“, freut sich der Vorsitzende des Vereins Regionale Kunstförderung; war es ihm doch von Anfang an wichtig, dass es sich bei seiner temporären Galerie um keine feste Ausstellung handelt, sondern um einen lebhaften Prozess mit wechselnden Arbeiten ganz unterschiedlicher Künstler. Spannend seien gerade auch die Neuentdeckungen – so wie eben Edwige Nocente-Potsis, die von sich aus nie auf die Idee gekommen wäre, ihre Bilder einmal in einer Galerie vorzustellen.

Schönes Hobby

„Das Malen ist ein schönes Hobby von mir. Ich liebe es, das, was ich im Kopf habe, auf Papier zu bringen“, verrät die Ziegelerdenerin, die das Malen bereits ihr ganzes Leben begleitet. Da sie „nur“ malt, wenn sie Zeit und Muße dazu hat, gibt es bei ihr auch längere Pausen oder inaktive Phasen. „Für das Malen brauche ich Ruhe. Wenn ich Stress habe, funktioniert das nicht“, erzählt sie. In den vergangenen beiden Corona-Jahren sei sie sehr kreativ gewesen, da die Familie beispielsweise nicht wie sonst in Urlaub weggefahren sei. Die vier im Impfzentrum zu sehenden Arbeiten „Einsamkeit“, „In Gedanken“, „Faszinierendes Lächeln“ und „Tiefer Blick“ stammen deshalb auch aus den Jahren 2020 und 2021.

Weiblichkeit, Sinnlichkeit, Schönheit und Anmut sind Attribute, mit denen sich die Malerin dabei in einer facettenreichen und sehr unverkrampften Art und Weise auseinandersetzt. In Acryl auf Leinwand fängt sie die der weiblichen Seele eigene Energie, Kraft, Mut und auch Melancholie auf. Deren Weiblichkeit gerne in Szene setzend, verleiht sie jeder ihrer Geschlechtsgenossinnen Individualität, Würde, Respekt und Eigenständigkeit. Im Mittelpunkt stehen Gesichter, die unterschiedliche Stimmungen und Gefühle abbilden, wogegen das großformatige Bild „Einsamkeit“ dem Betrachter den Rücken zuwendet.

Interessierte willkommen

Im Fokus hat die Künstlerin, die ihre Bilder zunächst vorzeichnet, aber keineswegs nur Frauen; malt sie doch gerne beispielsweise auch Landschaften oder Tiere, fertigt Aquarelle oder Zeichnungen an. „Ich habe immer Phasen, in denen ich nur ein Motiv male“, erklärt Edwige Nocente-Potsis.

„Jeder, der in meiner Galerie ausstellen möchte, bekommt hierzu die Chance. Es findet sich immer noch Platz“, bekundet Ingo Cesaro, der die Idee für die seit Januar 2021 laufende Ausstellung hatte. Darüber hinaus zeichnet er auch selbst verantwortlich für die Organisation und Umsetzung des Projekts. Weitere Interessierte, die sich auf dieses Kunstprojekt einlassen möchten, sind nach wie vor willkommen.

Virtuelle Ansichten

Ein als DVD erschienener Rundgang durch „Cesaros temporäre Galerie“ im Impfzentrum ist bei Youtube unter „Cesaros Temp Galerie“ verfügbar. Zudem kann über die Homepage www.ingo-cesaro.de die dreidimensionale Cranach-City ART Galerie virtuell von Usern besucht werden.