Die langen Blütenstiele werden am besten gestutzt, bevor sie Samen bilden. Das würde die Pflanze unnötig Kraft kosten. Wichtig dabei ist, dass noch ausreichend grüne Triebe stehen bleiben, damit der Lavendel noch einmal gut im Spätsommer austreiben kann.
Was geschieht mit den verholzten Austrieben?
Der Rückschnitt sollte nicht zu spät erfolgen. Die Pflanze muss im Herbst noch genug Zeit und Kraft haben, ein bis vier Zentimeter lange Triebe zu bilden. Nur damit übersteht der Lavendel gut den Winter.
Das Zurückschneiden bei Lavendel ist unerlässlich, damit die Pflanze nicht ausufernd wuchert. Mit einer kleinen Heckenschere oder einer robusten Gartenschere lassen sich die Blütenstängel und maximal ein Drittel des grünen, nicht verholzten Sommeraustriebs kürzen.
Wann folgt der zweite Schnitt?
Der nächste Schnitt sollte erst wieder im zeitigen Frühjahr erfolgen, wenn kein Frost mehr herrscht und der Lavendel noch nicht ausgetrieben hat. Maximal zwei Drittel der Pflanze können dann abgeschnitten werden.
Was ist mit Lavendel im Topf?
Auch Lavendel im Topf braucht einen Rückschnitt. Der ideale Zeitpunkt dafür liegt im Frühling – zwischen dem letzten Frost und vor seinem ersten Austrieb. Dann nimmt man am besten bis zu zwei Drittel der Pflanze ab. Dadurch sprießen neue Triebe, und die Form bleibt kompakt. Andernfalls verholzen die unteren Triebe.
Warum soll man Lavendel schneiden?
Wann Pflanzen geschnitten werden, hat Einfluss auf ihre Entwicklung. „Im Sommer schneiden wir zur Beruhigung, im Frühjahr zur Anregung und Pflege“, erklärt der Baumschulgärtner und Gartenbau-Ingenieur Hansjörg Haas.
Bei Sommerblühern wie Lavendel hat ein leichter Schnitt nach der ersten Blühphase folgenden Effekt. „Je eher ich nach der Blüte schneide, umso mehr Zeit hat die Pflanze für weiteres Wachstum und neue Blütenansätze“, sagt Haas.
Mit einem Schnitt kann man auch die Entwicklung der Pflanzen fördern. Halbsträucher wie Lavendel, Rosmarin und Thymian verholzen und können mit der Zeit verkahlen, wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden. Laut Haas ist eine Verjüngung dann kaum noch möglich, zumal er in einem Schnitt ins Holz den falschen Weg sieht. „Bleiben Sie immer im belaubten Bereich. Aus altem Holz kann die Pflanze nicht mehr austreiben.“